Die Waffen schweigen in Nahost – ein Erfolg für die Menschen in Israel und Palästina

13. Oktober 2025

Mit großer Freude haben die FIR und ihre Mitgliedsverbände heute erfahren, dass die letzten noch lebenden israelischen Geiseln aus der Haft der Hamas an Israel übergeben wurden und gleichzeitig die ersten palästinensischen Häftlinge aus israelischen Gefängnissen nach Ägypten ausreisen konnten. Wir freuen uns für diese Menschen und ihre Familienangehörigen.

Wir vergessen aber auch nicht, dass diese Freilassung der Geiseln schon viel früher hätte erfolgen können, wenn Gesprächs- und Vermittlungsangebote verschiedener Staaten ernsthaft angenommen worden wären.

Gleichzeitig ist es für die Menschen in dieser Region existenziell, dass die Kampfhandlungen im Gaza-Gebiet eingestellt wurden und sich die israelische Armee beginnt aus dem Territorium zurückzuziehen. Die zurückkehrenden Flüchtlinge stehen jedoch vielfach vor den Trümmern ihrer Existenz. Wohnhäuser, Krankenhäuser und ein Großteil der lebensnotwendigen Infrastruktur sind zerstört. Diese Menschen benötigen unmittelbar solidarische Hilfe der Weltgemeinschaft. Die Grenzen für die 170.000 t Hilfsgüter, die auf ägyptischer Seite lagern, müssen sofort geöffnet werden.

Der nächste Schritt muss es sein, eine tragfähige Friedensvereinbarung zwischen Israel und Palästina auf dem Verhandlungswege zu erreichen. Wenn die eine militärische Macht nur durch eine andere Besatzung ausgetauscht werden soll, ist das kein Frieden, sondern die Voraussetzung für erneute Eskalation, die sich kein Mensch in dieser Region, weder Israeli, noch Palästinenser, wünschen kann.

In diesem Sinne freuen wir uns über die Freilassungen, glauben aber, dass noch ein langer Weg vor einer tragfähigen Friedenslösung liegt. Akteure, die in früheren Zeiten sich eindeutig als Parteigänger einer Seite gezeigt haben, wie z.B. Tony Blair, sind keine geeigneten Vermittler, die von beiden Seiten anerkannt werden können. 

VVN-BdA Bundeskongress unterstützt FIR-Kampagne

7. Oktober 2025

Ohne Gegenstimmen beschloss am 5. Oktober 2025 der außerordentliche Bundeskongress der deutschen VVN-BdA naachfolgende Resolution:

Vor wenigen Tagen stufte der US-Präsident Trump per präsidialer Anordnung „die Antifa“ als „inländische terroristische Organisation“ ein, deren Unterstützung bereits strafbar ist. In Europa gibt es vergleichbare Angriffe durch die ungarische Regierung und das niederländische Parlament. Andere extrem rechte Parteien bereiten ähnliche Initiativen in dieser Richtung in ihren Ländern vor.
Die VVN-BdA und ihre Gliederungen unterstützen mit eigenen Initiativen die politische Kampagne der Internationalen Föderation der Widerstandskämpfer (FIR) gegen solche Angriffe auf antifaschistische Strukturen und die Idee des Antifaschismus, die unter dem Motto steht:
„Antifa ist weder kriminell, noch terroristisch – Antifaschismus steht für Demokratie, soziale Gerechtigkeit und Frieden“.

Wir nehmen Abschied von Delfina Tomás (1932 – 2025)

24. September 2025

Mit Trauer erfuhren wir, dass Defina Tomás Anfang Mai 2025 verstorben ist, nachdem sie ihr ganzes Leben dem Kampf für die Freiheit und der Wahrung des Andenkens an diejenigen gewidmet hatte, die dafür gekämpft hatten.
Im Alter von sieben Jahren ging sie mit ihrer Familie ins Exil und lebte unter sehr harten Bedingungen, bis sie ihre Situation stabilisieren konnte, was ihr eine akademische Ausbildung ermöglichte. In den 1950er Jahren bekam sie Kontakt zur Internationalen Föderation der Widerstandskämpfer (FIR) auf und ließ sich zusammen mit ihrem Mann Joan Lipp, einem Mauthausen-Überlebenden, in der Nähe von Wien nieder. Als Mitglied der Kommunistischen Partei Österreichs beteiligte sie sich an deren Jugendaktivitäten und begann 1959 als Sekretärin und Übersetzerin für die FIR zu arbeiten. Später arbeitete Sie als Übersetzerin für den Weltfriedensrat. Sie traf Überlebende des Lagers Mauthausen, übersetzte die Abschrift des Denkmals für die spanischen Republikaner von Mauthausen ins Deutsche und pflegte nach ihrer Rückkehr nach Barcelona 1977 eine langjährige Verbindung zur Amical de Mauthausen y otros campos y de todas las víctimas del nazismo de España.
Im Oktober 2021 und auf dem FIR-Kongress im Oktober 2023 in Barcelona wurde sie für ihre Arbeit und ihr Engagement mit dem Michel Vanderborght Award ausgezeichnet und als Mitglied des Ehrenpräsidiums der FIR geehrt.

Unser Mitgefühl gilt ihrer Familie und ihren Mitstreitern.

FIR gratuliert den chinesischen Veteranen zum 80 Jahrestag der Befreiung

2. September 2025

Während in Europa seit dem 8. Mai 1945 die Waffen schwiegen und die politischen Kräfte der Anti-Hitler-Koalition einen Neuanfang ohne Faschismus und Krieg vorbereiteten, dauerten die Kämpfe gegen den japanischen Militarismus bis zum September 1945 unvermindert an.
Nachdem schon 1931 Japan mit dem provozierten „Vorfall vom 18. September“ die Besetzung der nordostchinesischen Gebiete begonnen hatte, begann 1937 nach dem Zwischenfall an der Marco-Polo-Brücke ein Großangriff der japanischen Armee auf das chinesische Territorium. Am 29. Juli kapitulierte Peking und einen Tag später Tianjin. Mit der Besetzung der Stadt Nanking am 13. Dezember 1937 begann ein drei Wochen andauernden Massaker von Nanking, bei dem mehr als 300.000 chinesische Zivilisten ermordet und etwa 20.000 Frauen vergewaltigt wurden.
Das chinesische Volk führte 14 Jahre lang einen hartnäckigen, blutigen Kampf und errang schließlich den großen Sieg im nationalen Widerstandskrieg gegen den japanischen Militarismus. Die Kommunistische Partei Chinas spielte im Widerstandskrieg eine tragende Rolle. In Zeiten der nationalen Bedrohung rief sie als erste zum landesweiten Widerstand auf und setzte sich für eine Einheitsfront gegen Japan ein. Sie mobilisierte breite Volksmassen, errichtete Stützpunkte im von Feinden besetzten Hinterland und arbeitete mit den nationalistischen Streitkräften an der Front zusammen.
Unterstützt wurde dieser Widerstandskampf durch die Alliierten. Wie auf der Konferenz von Jalta zugesagt, erklärte die Sowjetunion – gemäß der Potsdamer Erklärung zwischen China, den USA und der UdSSR – drei Monate nach der Beendigung der Kriegshandlung in Europa Japan am 8. August den Krieg und marschierte in die Mandschurei ein. Außerdem besetzten sie Süd-Sachalin und die nördlichen Kurilen. Der Roten Armee schlossen sich die 4. und 8. chinesische Revolutionsarmee an, die zahlreiche Städte befreiten.
Am 2. September unterzeichnete das japanische Militär gegenüber US-General Douglas MacArthur die Kapitulation. Damit war der Pazifikkrieg formell beendet. Die Kämpfe auf dem Festland gingen jedoch weiter. Die Rote Armee befreite den Norden von Korea, am 8. September landeten amerikanische Einheiten im Süden der Halbinsel. Erst am 9. September kapitulierten in Nanking die japanischen Truppen auf dem chinesischen Festland.
Die Bilanz dieses Krieges ist dramatisch. In China spricht man von über 35 Millionen militärischen und zivilen Opfern im Ergebnis der japanischen Aggression. Auch Japan verlor ungefähr 1.200.000 Soldaten und etwa 500.000 Zivilisten, die meisten bei den Atombombenabwürfen auf Hiroshima und Nagasaki und der konventionellen Bombardierung Tokios am 9. März 1945.
Die FIR gratuliert den chinesischen Antifaschisten zum 80. Jahrestag des Sieges über den japanischen Militarismus und drückt ihre Verbundenheit mit allen Veteranen des Befreiungskampfes aus.

Budapest – FIR erinnert an jüdischen Widerstand

16. Juli 2025

Anlässlich der Leitungssitzung der FIR Anfang Juli 2025 erinnerten die Mitglieder des Exekutivausschusses an ein heroisches Beispiel jüdischen Widerstands gegen Deportation und faschistischen Terror in Budapest. Dieser Widerstand im Jahre 1944 wird als „Klein Warschau“ (kis Warsaw) – in Erinnerung an den dortigen Ghetto-Aufstand 1943 – bezeichnet.

80 Jahre Selbstbefreiung des KZ Buchenwald – erfolgreiches Internationales Jugendtreffen

8. April 2025

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Wie schon berichtet, kamen auf Initiative der FIR, der belgischen „National Confederation of Political Prisoners“ (CNPPA) und des belgischen War Heritage Instituts etwa 500 junge Menschen zu einem Internationalen Jugendtreffen in der Gedenkstätte Buchenwald zusammen. Gemeinsam mit dem Internationalen Komitees Buchenwald-Dora und Kommandos (IKBD). den deutschen Lagergemeinschaften Buchenwald-Dora und „Paint it read“ erinnerten sie an die Selbstbefreiung des Lagers vor 80 Jahren am 11. April 1945. Teilnehmende aus zehn europäischen Ländern von Portugal bis Ungarn, die größte Gruppe aus verschiedenen Teilen Belgiens, beschäftigen sich mit der Erinnerung an die Häftlinge und Überlebenden des Lagers.
Der gemeinsame Höhepunkt des Treffens war der Gedenkgang der Jugend vom Obelisken über den Gedenkweg und die Blutstraße zum Mahnmal.


In der Mahnmalsanlage fanden an den nationalen Säulen eindrucksvolle Gedenkveranstaltungen statt, bevor auf dem Platz vor dem Glockenturm auf der „Kundgebung der Jugend“ Statements in verschiedenen Sprachen vorgetragen wurden. Abschließend legten die Jugendlichen viele hundert Blumen an der eindrucksvollen Plastik von Fritz Cremer und an anderen Orten in der Gedenkstätte nieder.
Mit ihrer gemeinsamen Teilnahme an der Kundgebung des IKBD auf dem Appellplatz ehrten sie das politische Vermächtnis der Überlebenden, wie es sich im „Schwur von Buchenwald“ ausdrückt: „Vernichtung des Nazismus mit seinen Wurzeln“ und „Schaffung einer neuen Welt des Friedens und der Freiheit“. Das ist eine Aufgabe auch für heute und morgen.

Internationales Jugendtreffen April 2025 – jetzt anmelden

11. Dezember 2024

Wir wir schon verschiedendlich verbreitet haben, findet das Treffen vom Freitag, dem 4. April (Anreisetag) bis Montag, den 7. April (Abreisetag) in der Gedenkstätte Buchenwald statt.

Bislang haben sich Gruppen aus Belgien, Luxemburg, Frankreich, Spanien, Italien und natürlich Deutschland angemeldet. Weiterhin erwarten wir Teilnehmende aus Österreich, Tschechien, Ungarn, Slowakei, Griechenland, den Niederlande und aus anderen Balkanstaaten. Auch aus den Ländern der ehemaligen Sowjetunion erwarten wird kleinere Delegationen.

Um die Übernachtungsplätze in den Jugendherbergen (Erfurt/ Weimar und Bad Sulza) garantieren zu können, benötigen wir verbindliche Anmeldungen bis zum 15. Januar 2025. Details über die Anmeldung und das Programm finden sich in dem angehängten Flyer.

Nachruf Serge Wourgaft (1917-2024)

2. Dezember 2024

Anfang Dezember erfuhren wir von den Kameraden der FNDIRP, dass Serge Wourgaft im Alter von 108 Jahren verstorben ist. Diese Nachricht erfüllt uns mit tiefer Trauer, war er doch ein Kamerad, der viele Jahrzehnte seines Lebens für die gemeinsame antifaschistische Idee aktiv war.
Serge Wourgaft wurde am 31. August 1917 in Odessa geboren. Seine Familie kam in den 1920er Jahren nach Frankreich. Als junger Mann beteiligte er sich an dem Kampf der Resistance gegen die deutsche Besatzung, wurde verhaftet und in das KZ Buchenwald deportiert. Als Angehöriger der französischen Häftlingsgruppe leistete er seinen Beitrag zur Selbstbefreiung des Lagers am 11. April 1945. Auch nach der Befreiung war er im Lager für den Sanitätsdienst zuständig.
Nach seiner Rückkehr nach Frankreich war er Presseattaché beim Minister für Lebensmittelversorgung, Redakteur bei der Nachrichtenagentur Reuters und Mitglied des Kabinetts des Ministers für öffentliche Arbeiten und Verkehr.
1957 begann er – im Auftrag seiner Organisation FNDIRP – für die Weltföderation der Veteranen ((FMAC/ WVF) zu arbeiten, deren Generalsekretär er 1979 wurde. In dieser Funktion arbeitete er eng mit der FIR zusammen, was sich beispielsweise in dem firdenspolitischen „Appell von Rom“ der Kriegsveteranen ausdrückte. Als er 1997 diese Funktion aufgab, wurde er für drei Jahre noch zum Präsidenten der FMAC/ WVF gewählt. Im Jahre 2000 gab er diese Funktion ab und wurde Ehrenpräsident.
Zudem hatte er weitere gesellschaftliche Funktionen, z.B. als Vorsitzender des Sonderausschusses der NGOs für Abrüstung in Genf oder als Vorsitzender des Verbindungsausschusses für den Transport von Behinderten (COLITRAH).
Serge WOURGAFT war als Resistance-Kämpfer hoch geehrt, Kommandeur der Ehrenlegion, Großoffizier im Nationalen Verdienstorden und Träger des Kriegskreuzes, der Widerstandsmedaille sowie zahlreicher ausländischer Auszeichnungen.
Bis zu seinem letzten Atemzug war er mit seiner Organisation FNDIRP verbunden. Im Mai 1998 wurde er zum Mitglied des Ehrenkomitees der FNDIRP gewählt. Seit 2013 war er Herausgeber der monatlichen Zeitung der FNDIRP „Le Patriote Résistant“. Außerdem engagierte er sich im „Concours National de la Résistance et de la Déportation“ und in anderen Zusammenhängen aktiv.
Unser Mitgefühl gilt seiner Familie und den französischen Kameraden. Wir werden Serge Wourgaft im ehrenden Andenken bewahren.

Nachruf Giacomo Notari (1927 – 2024)

29. November 2024

Mit Trauer und Respekt vor seiner Lebensleistung nehmen wir Abschied von Giacomo Notari, Partisan und langjähriger Zeitzeuge der italienischen Resistanza. Wenige Tage vor seinem 97. Geburtstag starb er in seinem Heimatort Marmoreto di Busana (Reggio Emilia).

Geboren am 6. Dezember 1927 fand er – wie sein Bruder Giuseppe – schon als Jugendlicher den Weg zu den Partisanen. Er schloss sich im Alter von 17 Jahren der 145. Garibaldi-Brigade »Franco Casoli« an. Sein Kampfnamen lautete „Willy“. Deren Operationsgebiet waren die Berge nahe bei Reggio und das Gebiet um Ligonchio, Busana und Cervarezza. Er nahm teil an Sabotageaktionen gegen Brücken und Telefonverbindungen. Von besonderer Bedeutung war beim Rückzug der deutschen Einheiten im April 1945 die Verteidigung des Wasserkraftwerks von Ligonchio gegen die geplante Zerstörung. Sein Bruder Giuseppe fiel am 11. März 1945. Giacomo Notari war nicht nur ein Kämpfer, er war ein überzeugter Antifaschist und wurde als Partisan Mitglied der kommunistischen Partei. Nach Kriegsende wechselte er zwischen der Arbeit auf den Feldern seines Vaters und dem politischen Engagement für einen antifaschistischen Neubeginn. Er besuchte Abendkurse an der „Parteischule“ in Bologna, wurde er Gemeinderatsmitglied in Busana und Anfang der 1960er Jahre in den Provinzrat gewählt. Von 1970 bis 1983 war er Bürgermeister von Ligonchio und von 2002 bis 2016 Präsident von ANPI der Provinz Reggio Emilia. Diese Aufgabe verband er mit seinem großen Engagement als Zeitzeuge. Er initiierte und unterstützte regionale Gedenkarbeit sowie die Ausstellung „Banditi e rebelli“, die auch international Anerkennung fand. Bei dieser Arbeit war er mit der FIR verbunden.

Bis zuletzt lebte Giacomo Notari in seinem Heimatort Marmoreto di Busana. Er starb Ende November 2024. Wir drücken seiner Familie und seinen Kameraden von ANPI unser tiefes Mitgefühl zum Verlust dieser wichtigen antifaschistischen Persönlichkeit aus.

April 2025 – Internationales Jugendtreffen in Buchenwald

27. September 2024

Manche werden sich noch an das Frühjahr 2008 erinnern, als eingeladen von der Internationalen Föderation der Widerstandskämpfer (FIR) und dem damaligen „Institut des Veterans“ (IV) (Belgien) unter dem Titel „Train des Milles“ („Zug der Tausend“) ein internationales Jugendtreffen in der KZ Gedenkstätte Buchenwald stattfand. Der Titel des Treffens erinnerte an die historischen Deportationszügen von Brüssel in die Vernichtungslager in Osten, bei denen pro Zug ungefähr 1000 Menschen in die Vernichtung verschleppt wurden. Ein großer Teil der Teilnehmenden aus ganz Europa startete in der belgischen Hauptstadt und fuhr mit einem Sonderzug nach Weimar, wo das Jugendtreffen stattfand. In Weimar wurden sie von mehreren hundert jungen Menschen aus Thüringen und anderen Teilen der BRD erwartet. Dort beschäftigten sie sich mit der Geschichte des KZ Buchenwald und Mittelbau-Dora und nahmen an verschiedenen Veranstaltungen teil. Damals gab es noch die Gelegenheit, mit Zeitzeugen zu sprechen. Großen Eindruck machte der Gedenkmarsch von Weimar auf den Ettersberg. Dort endete das Treffen nach der Veranstaltung des Internationalen Komitees Buchenwald-Dora und Kommandos (IKBD) mit einer „Kundgebung der Jugend“ am Glockenturm. Hier sprachen Vertreter des IKBD, der belgischen Regierung und Jugendliche, die mit ihren Worten das Vermächtnis der Überlebenden von Buchenwald bekräftigten. In Erinnerung blieb nicht nur das Gedenken, sondern auch die europäische Begegnung junger Menschen unter dem Label der antifaschistischen Erinnerung. Wenn heute von einem geeinten Europa gesprochen wird, dann ist es das gemeinsame Handeln aller Teile der Anti-Hitler-Koalition als Grundlage dieser transnationalen Einheit.

In den Folgejahren fanden weitere Jugendtreffen in diesem Format in der Gedenkstätte Auschwitz statt, dieses Mal unterstützt von der Fondation Auschwitz (Belgien). 2020 fiel ein bereits vorbereitetes Jugendtreffen der Corona-Pandemie zum Opfer. Dennoch waren alle Beteiligten der Überzeugung, dass diese Form der geschichtspädagogischen Arbeit mit jungen Menschen fortgesetzt werden sollte. Im Herbst vergangenen Jahres stellten Jean Cardoen und Jill Lampaert auf dem Kongress in Barcelona ihre Erfahrungen mit Besuchen in der KZ Gedenkstätte Buchenwald vor und präsentierten bereits dort das geplante Projekt eines Internationalen Jugendtreffens. Nach verschiedenen Vorgesprächen hat es sich soweit konkretisiert, dass wir hiermit allen Mitgliedsverbänden und Interessierten erste verbindliche Informationen bereitstellen können.

Für den April 2025 bereiten nun das belgische „War Heritage Institut“ (WHI – Nachfolgerin des IV) und die FIR in Absprache mit dem IKBD eine Wiederholung der beeindruckenden Jugendaktion von 2008 anlässlich der Befreiungsfeier des IKBD in Buchenwald vor.
Geplant ist die Anreise aller Teilnehmenden am Freitag (4. April 2025), am Samstag und Sonntag wird es intensive inhaltliche Angebote geben, die Rückreise der ausländischen Teilnehmenden ist am Montag (7. April 2025) vorgesehen. Diese Terminierung ist mit dem IKBD und der Gedenkstätte Buchenwald abgestimmt. Geplant sind bislang geführte Besuche in der KZ Gedenkstätte von Jugendlichen für Jugendliche, Gesprächsrunden zur Erinnerungsarbeit, ein gemeinsames Konzert, der Gedenkmarsch von Weimar auf den Ettersberg und die Teilnahme an der Kundgebung des IKBD anlässlich des 80. Jahrestages der Selbstbefreiung. Dort ist vorgesehen, dass der Schwur von Buchenwald für die nachgeborenen Generationen wiederholt werden soll. Als Abschluss ist auch in diesem Jahr eine Jugendkundgebung geplant sowie – optional – ein kurzer Besuch in Weimar als „Stadt der Klassik“ und der frühen NSDAP-Herrschaft.

Wichtig ist es für alle Interessierten, bereits in der zweiten Hälfte des Jahres 2024 politische und gesellschaftliche Jugendgruppen, Lehrkräfte und andere Multiplikatoren anzusprechen, um zeitnah einen Überblick über die zu erwartende Zahl der Teilnehmenden zu bekommen. In Abstimmung mit dem Thüringer Jugendherbergsverband sind Übernachtungskapazitäten reserviert, die jedoch bis Jahresende verbindlich gebucht werden müssen.
Unverzichtbar ist, dass sich alle Jugendlichen im Vorfeld der Begegnung inhaltlich mit der Geschichte des KZ Buchenwald und der Bedeutung des Gedenkens für heute und morgen beschäftigen. Das ist eine wichtige Voraussetzung dafür, damit dieses Treffen nicht nur ein symbolisches „Ein-Tages-Ereignis“ bleibt, sondern ihre Wirkung für die Sensibilisierung junger Menschen für die Zukunft entfalten kann.

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