Wir erinnern an die deutsche Aggression gegen Polen im Jahr 1939, also den militärischen Beginn des Zweiten Weltkriegs, als „Antikriegstag“ mit weltweiten Friedensaktivitäten. Die Vereinten Nationen haben den 21. September zum internationalen „Friedenstag“ erklärt. Zu beiden Anlässen unterstreicht die FIR ihre Grundposition als „Botschafter des Friedens“, als Kämpfer gegen den Krieg, für einen direkten Waffenstillstand und die Aufnahme von Verhandlungen zur Beendigung von Kriegen.
Achtzehn Monate nach dem Einmarsch russischer Truppen in die Ukraine ist noch immer kein Ende des russisch-ukrainischen Krieges in Sicht. Stattdessen erleben wir in den letzten Monaten eine zunehmende Brutalisierung zu Lasten aller Menschen in den Kriegsregionen, in der Ukraine selber, im Donbass oder in den russischen Regionen, die mittlerweile ebenfalls Kriegsgebiet sind.
Im FIR-Newsletter haben wir unsere Sorge über den Einsatz von Munition, die langfristig die Lebensgrundlage aller Menschen in dieser Region zerstört, unterstrichen. Dazu gehört die Lieferung von nuklear angereicherten Geschossen, die eine höhere Durchschlagkraft haben sollen, durch Großbritanniens an die Ukraine. Bekannt ist, dass der Einsatz solcher Munition eine Verseuchung des Kampfgebietes selber auf Jahrzehnte bedeutet. Ob man mit diesen Waffen die „Befreiung“ eines Gebietes erreicht, ist mehr als fraglich. Sicher ist jedoch, dass in dieser Region Menschen zukünftig nur mit gesundheitlichen Schäden werden leben können – egal, wer bei der militärischen Auseinandersetzung die Oberhand erreicht hat. Gleiches gilt für den massiven Einsatz von Sprengfallen und Minen entweder beim Rückzug der eigenen Truppen oder bei der Sicherung von Verteidigungslinien. Schon bei der Überschwemmung bei der Staudammzerstörung wurden Landminen unkontrolliert durch die Wassermassen verteilt. Wir wissen aus früheren Kriegen in allen Teilen der Welt, dass Landminen eine der langfristigen Folgen eines Krieges auch nach der Beendigung der Kämpfe für die Zivilbevölkerung darstellen.
Wir vergessen nicht, dass als Konsequenz des Krieges und der politischen und militärischen Reaktionen aller Kriegsparteien etwa 16 Millionen Ukrainer aus dem Land fliehen mussten, gleichzeitig weitere Hunderte von Millionen Menschen in der ganzen Welt die Folgen eines Wirtschaftskriegs zu tragen haben, indem die Energiekosten extrem gestiegen, Düngemittel und Getreide für die ärmeren Länder der Welt fast unerschwinglich geworden sind und Spekulanten diesen Krieg nutzen, um ihre Gewinne zu steigern.
Dieser Krieg nimmt zunehmend den Charakter eines Stellvertreterkrieges zwischen Russland und den NATO-Staaten an – auf dem Rücken der Menschen in den Kriegsregionen. Während die Verbündeten der Ukraine mit der Ankündigung neuer Waffenlieferungen für einen Krieg planen, der noch viele Monate dauern soll, wiederholen wir unsern Appell vom November 2022:
„Waffen werden niemals Frieden bringen, Diplomatie und Verhandlungen sind der einzige Weg. Dies ist vor allem notwendig, um das Leben der Zivilbevölkerung auf beiden Seiten zu retten.
Darin sehen wir uns auch in Übereinstimmung mit Papst Franziskus, der eindringlich vor der Gefahr eines Atomkrieges gewarnt hat, der nicht nur auf dem Schlachtfeld, sondern auch für alle europäischen Länder und erst recht für die gesamte Menschheit katastrophale Folgen haben wird.“
Es ist erkennbar, dass die Staaten des globalen Südens (wie die Delegation afrikanischer Staaten gezeigt hat) viele Anstrengungen unternehmen unter dem Motto „Nein zum Krieg und Ja zum Dialog und zur Zusammenarbeit.“ Sie fordern die Einstellung der Militarisierung der Region und Beendigung der Sanktionspolitik, die insbesondere die ärmsten Staaten der Welt belasten.
Die FIR und ihre Mitgliedsverbände rufen die Menschen in allen Ländern auf, ihre öffentlichen Aktivitäten für den Frieden zu verstärken, wie bereits am 1. September, dem Antikriegstag, in vielen Ländern oder am 21. September, dem Weltfriedenstag der Vereinten Nationen. Wenn die Stimmen der Völker lauter werden, müssen die Regierungen darauf reagieren.
Schon vor über einem Jahr appellierten wir an die ehemaligen Veteranen des Großen Vaterländischen Krieges und ihre Verbände sich für die Einstellung der Kämpfe einzusetzen.
„Ein sofortiger Waffenstillstand ist notwendig, um die Zivilbevölkerung zu schützen, zu der viele ehemalige sowjetische Veteranen und ihre Familien gehören. Sie wissen besser als jeder andere, dass die Waffen schweigen müssen. Waffenlieferungen werden keinen Frieden bringen, sondern nur eine Einstellung der Kämpfe und ernsthafte Verhandlungen zwischen den Kriegsparteien.“
Das ist der Weg der Völker und des Lebens, der Traum von einer besseren, friedlicheren Welt. Das ist der Weg der Partisanen von heute.
Partisanen des Friedens, Partisanen der Menschlichkeit!