Leningrad und Auschwitz – die doppelte Bedeutung des 27. Januar
27. Januar 2019
Die Internationale Föderation der Widerstandskämpfer (FIR) – Bund der Antifaschisten erinnert am 27. Januar nicht nur an den Jahrestag der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz im Jahre 1945, sondern in diesem Jahr auch an den 75. Jahrestag der Befreiung der Stadt Leningrad mit der Durchbrechung der Blockade durch die sowjetische Armee am 27. Januar 1944.
Die 900 Tage der Blockade durch deutsche, finnische und spanische Truppen haben unendliches Leid, Tod und Zerstörung über die Stadt und ihre Einwohner gebracht. Ziel der Blockade war es, die Leningrader Bevölkerung systematisch auszuhungern. Am 8. September 1941 wurden alle Versorgungswege für die Millionenstadt abgeschnitten, es blieb nur noch der Weg über den Ladogasee. Und tatsächlich starben mehr als eine Million Menschen während der Belagerung bis zum 27. Januar 1944 an Hunger und Mangelernährung. Die Geschichtsschreibung spricht – auch aus diesem Grunde – bei dem faschistischen Krieg gegen die Sowjetunion von einem „Vernichtungskrieg“.
Dennoch haben die Menschen in Leningrad knapp drei Jahre heroisch gekämpft und damit nicht nur der faschistischen Bestie widerstanden, sondern auch für alle Welt ein sichtbares Zeichen gesetzt, dass die „unbesiegbare“ Wehrmacht an ihre Grenzen stößt. Die Heldentaten der Einwohner und der sowjetischen Armee, die im Winter die Versorgung der Menschen über die zugefrorene Ostsee organisierte und die im Januar 1944 den Blockade-Ring sprengen konnte, sind unvergessen. Zurecht wurde der Stadt und ihren Einwohnern nach dem Krieg der Ehrentitel „Heldenstadt“ zuerkannt. Diesen Titel trägt die Stadt bis heute, auch wenn sie nun St. Petersburg heißt.
Die internationale antifaschistische Bewegung gedenkt der mehr als eine Millionen Opfer der Blockade und würdigt die Helden, die für die Befreiung vom Faschismus ihr Leben gegeben haben.