(Deutsch) 80 Jahre “Anschluss” Österreichs durch Nazideutschland – Niemals vergessen!
11. März 2018
In diesen Tagen erinnern wir an die militärische und politische Okkupation Österreichs durch die deutsche Wehrmacht am 12. März 1938. Nachdem Bundeskanzler Schuschnigg, er war ein Vertreter des Austrofaschismus, auf Druck der österreichischen NS-Bewegung zurückgetreten war, konnte man bereits Hakenkreuz-Fahnen in vielen österreichischen Städten sehen bevor die Wehrmacht die Grenze überschritt.
Der „Anschluss“ markiert das endgültige Ende der Ersten Republik und damit des eigenständigen Staates Österreich. Zweifelsohne wurde diese Entwicklung von einem Gutteil der österreichischen Bevölkerung – aus ganz unterschiedlichen Motiven – begrüßt. Außerdem waren zahlreiche österreichische Nazis in den Reihen der deutschen Wehrmacht, von SS, SA und Gestapo für unvorstellbare Verbrechen – Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit bis hin zu Völkermord – verantwortlich.
Aber die FIR erinnert auch an diejenigen Menschen, die diesem Okkupationsregime versuchten zu widerstehen. Die erste Erklärung kam vom ZK der KPÖ aus dem Prager Exil, wohin es aufgrund der Verfolgung durch die Schuschnigg-Regierung gehen musste. Die KPÖ erklärte:
Volk von Österreich! Wehre Dich, leiste Widerstand den fremden Eindringlingen und ihren Agenten. Schließt Euch zusammen, Katholiken und Sozialisten, Arbeiter und Bauern! Schließt Euch zusammen, nun erst recht, zur Front aller Österreicher. Alle Unterschiede der Weltanschauung, alle Parteiunterschiede treten zurück vor der heiligen Aufgabe, die heute dem österreichischen Volke gestellt ist! Zusammenstehen gegen Hitler, zusammenstehen, um Hitlers Soldateska aus Österreich wieder hinauszujagen!
Volk von Österreich! Wehre Dich! Mach die Losung zur Tat: Rot-Weiß-Rot bis in den Tod!
Durch seine eigene Kraft und durch die Hilfe der Weltfront des Friedens wird ein freies, unabhängiges Österreich wiedererstehen.
Wenn wir heute an dieses Datum erinnern, dann ist es notwendig, die gegenwärtige Rechtsentwicklung in Österreich ebenfalls in den Blick zu nehmen. Die antifaschistische Organisation „KZ-Verband“ (Mitgliedsverband der FIR) erklärte aus Anlass des Jahrestages:
Nicht zuletzt vor dem Hintergrund der jüngsten Enthüllungen rund um rechtsextreme Burschenschaften in Österreich erscheint der Kampf für Demokratie, Frieden und Freiheit in Österreich und der Welt als kollektive Verantwortung all jener, für die „Niemals vergessen!“ mehr ist als eine billige Losung in Wahlkampfzeiten.
Die FIR unterstützt alle politischen Anstrengungen, den Vormarsch extrem rechter politischer Kräfte zu stoppen – nicht nur in Österreich.