Erfolg gegen Neonazi-Provokation auch in Budapest

6. März 2010

«Neonazis weht nicht nur in Deutschland der Wind ins Gesicht», erklärte die Internationale Föderation der Widerstandskämpfer (FIR) — Bund der Antifaschisten am 6. März 2010 in Budapest. Nachdem Mitte Februar in Dresden der geplante Nazi-Aufmarsch mit internationaler Beteiligung am Widerstand mehrerer tausend Bürger, die ihren Protest auf vielfältige Weise gezeigt haben, gescheitert ist, haben nun auch in Ungarn Neonazis zurückstecken müssen.

Vilmos Hanti, Präsident der MEASZ und Vizepräsident
der FIR, gemeinsam mit László Bohus, dem Vertreter des Verbandes
der Roma auf dem Heldenplatz in Budapest.

Foto: Varga Gábor http://www.mixonline.hu/Cikk.aspx?id=37423

Für Samstag, den 6. März hatten sie auf dem Heldenplatz in Budapest zu einem internationalen Aufmarsch zum «Tag der Ehre» zu Ehren der SS und der ungarischen Kollaborateure aufgerufen. Vor Gericht erstritten sie sich sogar eine Genehmigung für diese Provokation gegen ein Verbot, das die Stadt ausgesprochen hat.

Der ungarische Verband der Widerstandskämpfer und Antifaschisten (MEASZ) und andere antifaschistische Verbände riefen zum zivilgesellschaftlichen Protest auf. Daraufhin zogen die Neonazis kurzfristig ihre Anmeldung zurück.

Aus Sorge, dass diese Absage nur ein Manövertrick sei, besetzten die Antifaschisten am 6. März den geplanten Aufmarschplatz selber zum Zeichen des Protestes. Sie erinnerten an Opfer faschistischer Gewalt unter ungarischen Roma-Angehörigen.

Vilmos Hanti, Präsident der MEASZ und Vizepräsident der FIR, gemeinsam mit László Bohus, dem Vertreter des Verbandes der Roma auf dem Heldenplatz in Budapest.

Foto: Varga Gábor http://www.mixonline.hu/Cikk.aspx?id=37423

Unterstützt wurde dieser Protest international von der FIR und der Europäischen Linken (EL). Sie betonten: «Weder Dresden noch Budapest — Faschismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen.»