«Köln ist bunt nicht braun!»

21. September 2008

Großartiger Erfolg der antifaschistischen
Kräfte gegen Rassismus

Am Samstag, 20. September 2008, demonstrierten in Köln weit über 40.000 Menschen, unter ihnen Mitglieder der Verbände der FIR, gegen ein geplantes europaweites Treffen von rassistischen und neofaschistischen Parteien und Gruppen. Angekündigt von «pro Köln» wollten dort Vertreter des Vlaams Belang, der Freiheitlichen Partei Österreichs, des Front National, der Lega Nord und der British National Party ihre rassistische Hetze öffentlich verkünden.

Auch die blauen FIR-Fahnen waren auf der Kölner
Großkundgebung
zu sehen.

Foto: Express, Köln

Auch die blauen FIR-Fahnen waren auf der Kölner Großkundgebung
zu sehen.

Gegen diese Provokation bildete sich in Köln ein sehr breites Bündnis aus Gewerkschaften, Kirchen, gesellschaftlichen Organisationen und politischen Parteien, das mit vielfältigen Aktionsformen diesem Treffen erfolgreich Widerstand entgegensetzte. Auf der Auftaktkundgebung am Fuße des Kölner Doms sprachen vor mehreren 10.000 Demonstranten der Oberbürgermeister der Stadt Köln, eine Vertreterin der katholischen Kirche, eine Kollegin des DGB und die FIR.

Im Auftrag von Präsident Michel Vanderborght, der aus gesundheitlichen Gründen verhindert war, verlas Generalsekretär Ulrich Schneider unter großem Beifall die Ansprache der FIR (siehe unten).

Anschließend zogen die Kundgebungsteilnehmer zu dem geplanten Aufmarschplatz der Rassisten. Durch friedliche Blockaden, die allein durch die große Zahl der Menschen unüberwindlich waren, gelang es, den rechten Aufmarsch zu verhindern.

Wir dokumentieren die Rede Michel Vanderborghts, Präsident der FIR:

Ansprache Köln, 20. September 2008, Roncalli-Platz

Liebe Freunde,

die Fédération Internationale des Résistants (FIR) — Association Antifasciste, die über 50 Mitgliedsverbände in mehr als 20 europäischen Ländern und in Israel hat, grüßt alle Teilnehmer der heutigen Kundgebung gegen das europäische Rassistentreffen in Köln.

In den Reihen unserer Verbände befinden sich Widerstandskämpfer und Partisanen, ich selber gehörte den Partisanenverbänden in Belgien an, die gegen die deutsche Okkupation kämpften. Zu uns gehören ehemalige KZ-Häftlinge, Deportierte und Opfer der rassistischen Verfolgung und Vernichtungspolitik und ihre Angehörigen, Mitstreiter der Anti-Hitler-Koalition und Vertreter der jüngeren Generationen, die sich dem Vermächtnis des Widerstandes verbunden fühlen.

Wir haben uns in unserer politischen Agenda geschworen, alles dafür zu tun, dass nie wieder Faschismus und nie wieder Krieg unser Land und Europa bedrohen. Und deshalb setzen wir uns mit aller Kraft ein gegen das Wiedererstarken von rassistischen Gruppen und Parteien in den verschiedenen Ländern Europas.

Ich komme aus Belgien und muss euch daher sicherlich nicht begründen, warum ich persönlich und unsere Organisationen sich aktiv einsetzen gegen solche rechten Aufmärsche. Seit vielen Jahren erleben wir die politische Propaganda des Vlaams Blok, der sich jetzt unter Filip Dewinter Vlaams Belang nennen muss. Diese Partei verkündet nicht nur rassistische Thesen, sondern ist auch massiv separatistisch. Vlaams Belang arbeitet damit an der Zerstörung Belgiens als gemeinsamer Staat der Flamen, Wallonen und der deutschsprachigen Gemeinschaft, in dem natürlich auch Menschen aus anderen Ländern und Kulturen, mit unterschiedlichen Religionen und Anschauungen ihren Platz haben sollen.

Die Propaganda dieser Gruppe führte vor einigen Monaten dazu, dass ein junger Mann — ein Anhänger des Vlaams Belang — in Antwerpen auf offener Straße eine junge Frau, eine Türkin, und das Kind, das sie bei sich hatte, tötete und eine weitere Frau schwer verletzte. Seine Begründung: Er wolle etwas tun gegen die «Fremden».

Wenn heute hier in dieser Stadt auf Einladung der Partei «pro Köln» die belgischen Repräsentanten der rassistischen Propaganda ebenfalls auftreten sollen, dann können wir als Organisation von Veteranen und jungen Antifaschisten nur davor warnen, dass es zumeist nicht bei Worten bleibt, sondern dass oftmals blutige Taten folgen — angeblich von «Einzelgängern».

Ich will diese Beispiele nicht fortsetzen, aber doch deutlich machen, dass neofaschistische und rassistische Feindbilder viele Gesichter haben können: In osteuropäischen Ländern und aktuell in Italien sind es Sinti und Roma, in Russland sind es Menschen aus der Kaukasus-Region, in Frankreich Einwanderer aus dem Magreb, in den Niederlanden richtet sich der Rassismus gegen Einwanderer, in Deutschland gegen Türken.

Wer heute nicht «Stopp dem Rassismus» sagt, der wird erleben, dass Übergriffe gegen Menschen anderer Hauptfarbe, anderer Religionen und Kulturen, anderer Nationalitäten deutlich zunehmen.

Und war es nicht erst vor einem Jahr, dass auf einem «Volksfest» in Ostdeutschland eine Gruppe Inder von einem 40 bis 50-köpfigen Mob durch die Straßen gehetzt wurde?

Liebe Freunde,

weil uns diese Beispiele zeigen, dass Neofaschismus, Rassismus und religiöse Intoleranz keine lokalen oder nationalen Probleme sind, haben wir uns als Internationale Föderation der Widerstandskämpfer schon früh in die Reihen der Protestierer gegen diese Provokation von Köln eingeordnet. Und wir haben Persönlichkeiten des öffentlichen und politischen Lebens in verschiedenen Ländern angefragt, unseren Protest zu unterstützen.

Wir sind stolz darauf, dass der Bürgermeister von Brüssel Freddy Thielemans ganz selbstverständlich unseren Protest unterstützte. Die Vertreter der wichtigsten belgischen Gewerkschaftsorganisationen stehen an unserer Seite. Aus den Niederlanden möchte ich aus der Zahl der Unterstützer nur die Auschwitzüberlebende Celine de Hoek nennen. Aus Luxemburg und Frankreich haben ebenfalls Vertreter von zivilgesellschaftlichen Organisationen und des öffentlichen Lebens ihre Stimme gegen dieses Treffen erhoben.

Und ich begrüße junge Antifaschisten aus Belgien, Niederlande, Luxemburg und Frankreich, die heute an den verschiedenen Protestaktionen beteiligt sind. Sie unterstreichen mit ihrer Teilnahme, dass der rassistischen und neofaschistischen Zusammenarbeit eine Internationale des Antifaschismus in Europa entgegentritt. Unsere Organisation, die FIR, versteht sich als Teil dieser Bewegung.

Wir konnten erst jüngst mit einem beeindruckenden internationalen Jugendtreffen in der KZ-Gedenkstätte Buchenwald, an dem 1000 junge Leute aus ganz Europa teilnahmen, zeigen, dass Antifaschismus ein einigendes und mobilisierendes Band zwischen Völkern und Generationen darstellt.

In diesem Sinne danke ich allen, die heute ihre antifaschistische und demokratische Überzeugung auf dieser Kundgebung und auf der Straße zeigen, ich danke den Veranstaltern für diese großartige Mobilisierung und Organisation und die Gelegenheit hier als Präsident der FIR sprechen zu dürfen.

Ich rufe euch zu: Bleibt standhaft!

No pasaran — sie werden nicht durchkommen!

Euer Handeln ist richtig und notwendig für unsere gemeinsame Zukunft in einem offenen und demokratischen Europa:

Denn es bleibt dabei: Faschismus und Rassismus sind keine Meinung, sondern einfach nur Verbrechen!

Michel Vanderborght
Präsident der Fédération Internationale des Résistants (FIR) — Association Antifasciste

(Deutsch) Erklärung der FIR zur Entscheidung des Europäischen Gerichtshof fürMenschenrechte im Fall Wassili Kononow

14. August 2008

Mit großer Zufriedenheit hat die Internationale Föderation der Widerstandskämpfer — FIR — Bund der Antifaschisten, die Dachvereinigung von Organisationen ehemaliger Widerstandskämpfer, Partisanen, Angehörigen der Anti-Hitler-Koalition, Verfolgten des Naziregimes und Antifaschisten heutiger Generationen aus über zwanzig Ländern Europas und Israels das Urteil des Europäischen Gerichtshofs im Fall des lettischen Partisanen Wassili Kononow von Ende Juli 2008 zur Kenntnis genommen. Dessen Verurteilung im Jahre 2004 in Riga wegen angeblicher Kriegsverbrechen 1944 wurde aufgehoben und ihm eine Entschädigung für erlittenes Unrecht zugesprochen.

Die Richter hoben damit ein Urteil auf, das über 55 Jahre nach Kriegsende den Befreiungskampf der lettischen Partisanen an der Seite der Sowjetischen Armee zu kriminalisieren versuchte. Gleichzeitig gibt es in Lettland Bestrebungen, die SS-Freiwilligen als «Kämpfer für die Freiheit Lettlands» zu rehabilitieren und zu glorifizieren.

Die FIR sieht in diesem Urteil nicht nur eine Einzelfall-Entscheidung. Es ist ein deutliches Signal an alle europäischen Staaten, dass der Befreiungskampf der Völker gegen die faschistische Barbarei nicht geleugnet und kriminalisiert werden darf. Dies ist eine richtige Entscheidung, die der Bedeutung des antifaschistischen Widerstandes für das Werden eines friedlichen Europas gerecht wird.

Die FIR gratuliert Wassili Kononow und der Union der Lettischen Partisanenbrigaden und erwartet von der Regierung Lettlands, dass sie unverzüglich die moralische Rehabilitierung und im Gerichtsurteil festgelegte materielle Entschädigung der Partisanen vornimmt.

Michel Vanderborght, Präsident

Dr. Ulrich Schneider, Generalsekretär

(Deutsch) Presseerklärung zum Urteil des Italienischen Gerichtshofes zurZwangsarbeiterentschädigung

7. Juni 2008

Die Internationale Föderation der Widerstandskämpfer (FIR) – Bund der Antifaschisten, die internationale Dachorganisation von Vereinigungen ehemaliger Widerstandskämpfer, Partisanen, Deportierten und Internierten sowie Opfern der faschistischen Verbrechen und Antifaschisten heutiger Generationen begrüßt ausdrücklich die jüngste Entscheidung des obersten Italienischen Gerichtshofes über die Rechtmäßigkeit der Schadensersatzansprüche von NS-Zwangsarbeitern.

Die Deutsche Bundesregierung, die diesen Prozess angestrebt hat, muss nun anerkennen, dass die Ausgrenzung von griechischen und italienischen NS-Opfern aus der Entschädigung unrechtmäßig ist. Gleichzeitig sicherte das Gericht durch Zwangshypotheken auf deutsche Einrichtungen den materiellen Rechtsanspruch der Verfolgten.

Dieses Urteil ist nicht nur ein moralischer Sieg für alle Verfolgten des Naziregimes, es schafft auch für alle Beteiligten Rechtsklarheit. Naziverbrechen – und dazu gehört auch die Zwangsarbeit von Deportierten und Kriegsgefangenen – sind zu sühnen. Die Zwangsarbeiter-Entschädigungsstiftung «Erinnerung — Verantwortung – Zukunft» muss nun ihre Arbeit für die Entschädigung dieser Opfergruppen wieder aufnehmen.

Die FIR dankt allen Beteiligten, insbesondere den antifaschistischen Verbänden und Initiativen zur Aufarbeitung der Verbrechen in Italien und Griechenland, die in den vergangenen Jahren mit großer Beharrlichkeit und Engagement für die moralische und rechtliche Anerkennung der Opfer des Faschismus gestritten haben. Sie gratuliert den Verbänden der Überlebenden und ihrer Nachkommen, deren politischen und rechtlichen Vertretern zu diesem Erfolg.

Nun erwartet die FIR von der Deutschen Bundesregierung eine zügige Umsetzung der Verpflichtungen gegenüber den Überlebenden und den Angehörigen, die sich aus dem Urteil ergeben. Jeder weitere Versuch, durch juristische Verzögerungstaktik auf Zeit zu spielen, wäre eine Verhöhnung der Opfer und eine Missachtung des europäischen Rechtsstandards, der sich im italienischen Urteil zeigte.

Dr. Ulrich Schneider
Generalsekretär der FIR

Buchenwald Gedenkfeier 2008

13. April 2008

Internationales Jugendtreffen war großartiger Erfolg

Etwa 1000 junge Menschen aus über 20 Ländern trafen sich anlässlich des 63. Jahrestages der Selbstbefreiung des KZ Buchenwald in Weimar.

Unter dem Motto «Europäische Jugend auf den Gleisen der Demokratie und der Freiheit» folgten sie dem Ruf des «Institute des Véterans» (Belgien) und der «Internationalen Föderation der Widerstandskämpfer (FIR) – Bund der Antifaschisten» zu einem internationalen Treffen mit Veteranen des antifaschistischen Kampfes. In diesen Tagen fanden zahllose Gespräche zwischen Jugendlichen aus den verschiedenen Ländern statt, gemeinsam besuchte man die KZ Gedenkstätte Buchenwald. Es gab Begegnungen mit Veteranen des antifaschistischen Widerstands, eine Gesprächsrunde zum Spanischen Bürgerkrieg und politische Debatten über Rassismus und Neofaschismus in Deutschland und Europa.

Höhepunkt des Jugendtreffens waren der Gedenkgang der Jugend von Weimar nach Buchenwald. Am Ende dieses 8,5 km langen Marsches wurden die Teilnehmer von Buchenwald-Überlebenden begrüßt, die symbolisch die historische Stafette an eine junge Antifaschistin übergaben.

Am Sonntag wurde diese Verbundenheit eindrucksvoll auf der Gedenkzeremonie des Internationalen Komitees Buchenwald — Dora und Kommando auf dem Appellplatz und der abschließenden Kundgebung des Jugendtreffens am Glockenturm unter Beweis gestellt. Unter Voranschreiten der Traditionsfahnen der Veteranen und der FIR bildeten über 1500 Menschen eine Brücke zwischen diesen beiden Veranstaltungen.

Am Glockenturm sprachen der Buchenwald-Häftling Floreal Barier, der belgische Minister der Verteidigung Pieter de Crem und der Präsident der FIR Michel Vanderborght. Zum Abschluss formulierten Jugendliche in 14 Sprachen ein politisches Versprechen an die Überlebenden des Konzentrationslager.

Michel Vanderborght (FIR) erklärte: «Die war ein großartiges Zeichen der Verbundenheit von Antifaschisten aller Generationen. Und die KZ–Gedenkstätte Buchenwald war genau der richtige Ort, an dem dies dokumentiert werden konnte.»

Dr. Ulrich Schneider
Generalsekretär

Jugend Europas auf den Gleisen der Demokratie und der Freiheit

7. April 2008

Unter dieser Losung werden über 1000 junge Leute zu einem Internationalen Jugendtreffen in der KZ Gedenkstätte Buchenwald vom 10. bis 14. April 2008 erwartet. Auf Einladung des belgischen «Institut des Véterans» und der Internationalen Föderation der Widerstandskämpfer (FIR) – Bund der Antifaschisten haben sich Delegationen aus Belgien und Israel, aus Russland und Portugal, aus Dänemark und Ungarn zu diesem Treffen in Weimar angemeldet.

Auf dem Programm stehen Führungen durch die Gedenkstätte Buchenwald, ein Gedenkgang von Weimar auf den Ettersberg, politische Diskussionen zu antifaschistischen Themen, Gespräche mit Zeitzeugen des antifaschistischen Kampfes, Filme und Konzerte.

Den Höhepunkt bildet am Sonntag, den 13. April 2008 die gemeinsame Gedenkkundgebung auf dem Appellplatz und die Jugendkundgebung am Glockenturm von Buchenwald. Anlässlich des Jahrstages der Selbstbefreiung des KZ Buchenwald wollen die Jugendlichen deutlich machen, dass die Jugend Europas das Vermächtnis der überlebenden Häftlinge von Buchenwald aufnimmt und für die Zukunft bewahrt. Das ist das Ziel des Treffens.

Michel Vanderborght, Präsident der FIR lobte die große Unterstützung des Treffens durch die belgische Regierung. Sie übernahm die Kosten eines Sonderzuges mit etwa 500 Teilnehmenden von Brüssel nach Weimar. Ein Minister der belgischen Regierung wird persönlich an der Gedenkkundgebung teilnehmen und die Kranzniederlegung begleiten.

Nähere Informationen unter www.lagergemeinschaft-buchenwald.de

Dr. Ulrich Schneider,
Generalsekretär der FIR

Internationale Jugendbegegnung in Buchenwald — April 2008

28. Januar 2008

Am Sonntag, den 13. April 2008 werden sich mehr als 1000 Jugendliche aus ganz Europa am Monument von Buchenwald versammeln. Sie sagen gemeinsam «Nein» zu Faschismus und Rassismus, die unserem Europa gegenwärtig drohen.

Das ist der Kern eines großartigen Projekts, das seit fast einem Jahr vorbereitet, jetzt in die praktische Verwirklichung geht. Träger sind das belgische «Institut des Vétérans» und die Internationale Föderation der Widerstandskämpfer (FIR) – Bund der Antifaschisten. Unterstützt wird es durch das Internationale Komitee Buchenwald-Dora und Kommandos, die nationalen Lagergemeinschaften sowie die Vereinigung der Ver-folgten des Naziregimes –Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN-BdA).

Mit diesem Treffen wollen wir ein deutliches Signal setzen gegen Rassismus, Fremdenfeindlichkeit, extremen Nationalismus und für die Verteidigung von Demokratie und Freiheit. Die europäische Jugend übernimmt hiermit Verantwortung für die Bewahrung des Vermächtnisses der ehemaligen Häftlinge von Buchenwald.

Belgier, Bulgaren, Dänen, Franzosen, Griechen, Italiener, Niederländer, Russen, Spanier, Tschechen, Ungarn, und Jugendliche aus vielen andern europäischen Ländern werden teilnehmen. In Begegnungen mit deutschen Antifaschisten, im Gespräch mit ehemaligen Widerstandskämpfern und Überlebenden der Lager, im gemeinsamen Handeln mit Jugendlichen aus unserm Land wird Antifaschismus als internationales Netzwerk für Freiheit, Demokratie für soziale und politische Menschenrechte lebendig.

Wir laden Jugendliche, antifaschistische Jugendgruppen und Initiativen herzlich ein, an diesem Internationalen Jugendtreffen teilzunehmen.

Gemeinsam mit der Jugend Europas heißen unsere Losungen:

Nie wieder Faschismus! Nie wieder Krieg!

Die Vernichtung des Nazismus mit seinen Wurzeln ist unsere Losung, der Aufbau einer neuen Welt des Friedens und der Freiheit ist unser Ziel.

Die Initiatoren des Treffens laden antifaschistische Jugendliche und junge Erwachsene ein, an diesem Internationalen Jugendtreffen mitzuwirken und an den verschiedenen Aktivitäten und Begegnungen teilzunehmen.

Auf dem Programm stehen Besuche der Gedenkstätten Buchenwald und Dora, Gespräche mit Zeitzeugen, Jugendbegegnungen deutscher und internationaler Gäste in offiziellen und informellen Rahmen, Besuche von Weimar und Erfurt und natürlich die Teilnahme am Gedenken des Internationalen Komitees Buchenwald — Dora und Kommandos aus Anlass des Jahrestags der Selbstbefreiung.

Programmangebot: (geplant)

Die Teilnahme an diesem Treffen ist auch für einzelne Tage möglich.

Jugendgruppen, antifaschistische Initiativen und Einzelinteressierte, die teilnehmen wollen, melden sich bitte umgehend bei der FIR (siehe Impressum)
oder der Lagergemeinschaft Buchenwald — Dora/Freundeskreis
(Mail: lag-buchmuenster.org).

Übernachtungskapazitäten in den Thüringischen Jugendherbergen sind reserviert.

Die Kosten für die Teilnahme betragen pro Person und Tag (Vollverpflegung) 25 Euro.

(Deutsch) Erklärung der FIR zum 65. Jahrestag des Sieges von Stalingrad

27. Januar 2008

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Am 2. Februar 2008 jährt sich zum 65. Mal der Sieg der Roten Armee bei Stalingrad. An diesem Tag kapitulierte die deutsche 6. Armee unter Generalfeldmarschall Paulus vor den Verbänden der 62. und 64. Roten Armee unter General Schukow. Die vernichtende Bilanz für die deutsche Wehrmacht: Über 100.000 Soldaten gingen in Kriegsgefangenschaft, 165.000 ließen in Stalingrad für die faschistischen Kriegsziele ihr Leben.

Die Internationale Föderation der Widerstandskämpfer (FIR) – Bund der Antifaschisten nimmt dieses Datum zum Anlass, um an die großen Leistungen der sowjetischen Soldaten und des gesamten militärischen Teils der Anti-Hitler-Koalition zu erinnern. Der vom deutschen Faschismus angezettelte Krieg zielte von Anfang an auf Mord, Totschlag, Ausbeutung, Unterdrückung und Vernichtung. Coventry, Rotterdam, Warschau und Belgrad sind die Symbole des Luftterrors, den die Wehrmacht über die Städte Europas trugen. Auschwitz, Buchenwald, Majdanek, Sobibor haben sich in die Erinnerung der Menschheit eingegraben als Orte, an denen die Vernichtungspolitik des deutschen Faschismus stattfand. Babi Jar, Oradour, Lidice sind Stätten des nationalsozialistischen Terrors, die keiner Erklärung bedürfen.

Stalingrad steht dagegen für die Hoffnung auf Befreiung und den Widerstand gegen den mörderischen deutschen Faschismus.

Diese Hoffnung wurde mit zahllosen Menschenleben bezahlt. Die sowjetische Seite verzeichnete in dieser Schlacht annähernd eine Millionen Opfer unter der Zivilbevölkerung und den Kämpfern der Roten Armee. Wir erinnern der Toten und gedenken all derjenigen, die sich mit ihrem Leben und ihrer Gesundheit für die Befreiung ihres Landes von der faschistischen Okkupation und die Zerschlagung der faschistischen Bestie eingesetzt haben.

Diese Schlacht von Stalingrad war nicht nur von militärischer Bedeutung. Sie stellte einen historischen Wendepunkt in der Auseinandersetzung der Anti-Hitler-Koalition mit dem expansionistischen Anspruch des deutschen Faschismus dar:

In diesem Sinne ist und bleibt der Sieg von Stalingrad ein Gedenktag der Internationalen Föderation der Widerstandskämpfer (FIR) – Bund der Antifaschisten. Wir verbinden unseren Dank an die Kämpfer mit dem Versprechen, diese Erinnerung an die heutigen Generationen weiterzugeben.

(Deutsch) Der 14. Kongress der FIR in Athen

29. Oktober 2007

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Am 19. und 20. Oktober 2007 fand in Athen der 14. ordentliche Kongress der FIR statt. Knapp 40 Delegierte aus 15 Nationen waren angemeldet. Leider wurde den Veteranen aus Albanien und der ehemaligen jugoslawischen Republik Mazedonien die Einreise nach Griechenland verweigert.

Auf diesem Kongress wurde Bilanz der Rekonstruktion der FIR gezogen und über die zukünftigen Aufgaben beraten. Das Wichtigste in der Bilanz war, dass es in den vergangenen drei Jahren mit der Öffnung der Organisation für nachgeborene Generationen gelungen ist, die FIR als lebendige und aktive Organisation im Kampf gegen Neofaschismus, Rassismus, Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit – für Frieden, Demokratie und soziale Rechte zu profilieren. Trotz geringer finanzieller und personeller Kapazitäten konnte eine lebendige Organisation erhalten und weiterentwickelt werden. Aktuell gehören der FIR über 50 Organisationen und Verbände aus 24 europäischen Ländern und Israel an. Damit ist die FIR die größte internationale Organisation ehemaliger Kämpfer gegen den Faschismus, Deportierter und Verfolgter des Naziregimes und Antifaschisten heutiger Generationen.

Zur politischen Bilanz gehörte auch, dass es in den vergangenen Jahren gelang, die Stimme der FIR im politischen Konzert hörbar zu machen. Die Stellungnahmen zu politischen Gegenwartsfragen, besonders zum Thema «Die Gefahr der extremen Rechten in Europa» und zur Friedensproblematik wurden gehört und verbreitet. Die Akzeptanz der Organisation zeigte sich in der großen Zahl von Einladungen zu Gedenkveranstaltungen, Konferenzen von nationalen Mitgliedsverbänden oder zu internationalen Tagungen zu diesen politischen Themen.

Anlässlich des Kongresses beging die FIR auch das 20-jährige Jubiläum der Ernennung als «Botschafter des Friedens» der Vereinten Nationen. In den Festansprachen wurde die bedeutende Rolle der ehemaligen Widerstandskämpfer, Partisanen, Deportierten und Verfolgtenorganisationen im Friedenskampf betont. Die Vertreter des Weltfriedensrates und des Weltbundes Demokratischer Jugend unterstrichen in ihren politischen Grußworten, welche Bedrohung des Friedens heute von den imperialistischen Hauptmächten ausgehe. Der Vertreter der Vereinten Nationen begnügte sich dagegen mit einer recht dürftigen Grußformel.

Der Kongress wählte einmütig die leitenden Gremien der Organisation. Bestätigt wurde Michel Vanderborght als Präsident. Als Vizepräsidenten wurden General Anatoli Bogdanow (Russland) und Vilmos Hanti( Ungarn) einstimmig gewählt. Die weiteren Mitglieder des Exekutivausschuss sind Nikolai Chikachev (Russland), Christos Tzintsilonis (Griechenland), Heinz Siefritz (Deutschland, Kassierer) und Dr. Ulrich Schneider (Deutschland, Generalsekretär).

Zur politischen Beschlussfassung lagen insgesamt fünf Erklärungen vor, die nach lebendiger Debatte angenommen wurden.

Diskutiert wurden auch die nächsten politischen Aktivitäten. Ein erster politischer Höhepunkt der weiteren Arbeit steht bereits fest: Das internationale Jugendtreffen auf dem Ettersberg im April 2008 anlässlich des Jahrestages der Selbstbefreiung des KZ Buchenwalds.

Ein ausführlicher Bericht und die Dokumentation der Beschlüsse folgt in der nächsten Ausgabe des FIR-Bulletins.

Dr. Ulrich Schneider, Generalsekretär

(Deutsch) Finanzordnung der FIR

20. Oktober 2007

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In Ergänzung der Satzung der FIR wird vom Kongress folgende
Beitragsordnung beschlossen.

  1. Jeder Verband begründet seine Mitgliedschaft in der FIR auch durch
    die Abführung eines jährlichen zu leistenden und bis spätestens
    zum 30. Juni zu bezahlenden Beitrages. Aus den Beiträgen finanziert die
    FIR ihre laufenden Geschäftskosten.

  2. Der FIR-Beitrag liegt im Rahmen der eigenen Satzung und der finanziellen
    Möglichkeiten, beträgt jedoch in der Regel
    0,50 Euro pro Jahr und Mitglied.

    Der reguläre Mitgliedsbetrag beträgt 300 Euro pro Jahr.

  3. Die Zahl der Delegierten zu den Kongressen ist abhängig von der
    Höhe der tatsächlich geleisteten Beitragszahlung:

    Bei Entrichtung des Mindestbeitrages von 150 Euro 1 Delegierte/r,
    Bei Entrichtung von Beiträgen ab 300 Euro 2 Delegierte,
    Bei Entrichtung von Beiträgen ab 1.000 Euro 3 Delegierte.

    In Einzelfällen kann beim Exekutivausschuss eine Abweichung von dieser
    Regel beantragt werden.

  4. Für die Kosten der Delegierten zu den Kongressen kommen die
    entsendenden Verbände auf.

    Auf Antrag kann der Exekutivausschuss in Einzelfällen und im Rahmen der
    eigenen finanziellen Möglichkeiten die Unterstützung eines Verbandes
    zur Entsendung dessen Delegierten beschließen.

  5. Die satzungsgemäße Verwendung der gesamten Finanzmittel wird
    jährlich, insbesondere vor den Kongressen, durch eine vom Kongress zu
    wählende Finanzkommission geprüft.

    Nach jeder Prüfung wird dem Vorstand und dem Kongress ein
    Prüfbericht vorgelegt.

(Deutsch) Gegen die Visa-Verweigerung für Delegierte

20. Oktober 2007

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Der XIV Kongress der FIR ist darüber entrüstet, dass Veteranen des antifaschistischen Kampfes aus Albanien und der ehemaligen jugoslawischen Republik Makedonien kein Visum für die Teilnahme am Kongress erhielten.

Während von einem «Europa ohne Grenzen» gesprochen wird, zeigt dies die Realität. Das ist ein falsches politisches Signal.

Wir treten ein für ein einiges Europa, das auf den Traditionen des antifaschistischen Kampfes basiert und soziale Rechte und Freiheiten für alle Menschen fördert.

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