(Deutsch) FIR verleiht Michel-Vanderborght-Preis

24. September 2013

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In einer eindrucksvollen Feierstunde wurde am zweiten Juli-Wochenende im Festsaal des Belgischen Parlaments in Brüssel an acht Persönlichkeiten und Initiativen der Michel-Vanderborght-Preis der Internationalen Föderation der Widerstandskämpfer (FIR) – Bund der Antifaschisten verliehen. Mit diesem Preis, der den Namen des belgischen Partisans und letzten Präsidenten der FIR trägt, sollen diejenigen ausgezeichnet werden, die sich im Sinne der Ideale des antifaschistischen Widerstandes für die Bewahrung der historischen Erinnerung, für die sozialen und politischen Interessen der Überlebenden und für die Fortsetzung des antifaschistischen Vermächtnisses durch besonderes Engagement gegen alte und neue Nazis ausgezeichnet haben.

Zur Eröffnung der Zeremonie sprach André Flahaut, Präsident des belgischen Parlaments. Er würdigte die Verdienste von Michel Vanderborght und betonte, wie wichtig heute der gemeinsame demokratische und antifaschistische Widerstand gegen extreme Rechte und rechtspopulistische Bewegungen in verschiedenen Ländern Europas sei. Er betonte, die Erinnerung an den Widerstand sei nicht allein eine historische Aufgabe, sondern eine Verantwortung für die zukünftigen Generationen, um die Ideale der Demokratie, der Freiheit und des Humanismus zu bewahren.

Nach einer kurzen Ansprache des Präsidenten der FIR Vilmos Hanti, der noch einmal die Intention des Preises erläuterte, wurden die Auszeichnungen an die Geehrten übergeben. Es waren ein belgisches staatliches Institut, das sich besonders um die Geschichtsvermittlung verdient gemacht hat, ein bulgarischer Historiker, der sich seit vielen Jahren gegen den politischen Mainstream die Bewahrung der Erinnerung an den Widerstand zur Aufgabe gemacht hat, eine deutsche Initiative, die finanzielle und moralische Unterstützung für ehemalige Zwangsarbeiter organisiert, ein griechischer Maler, dessen Werke die Erfahrungen des antifaschistischen Kampfes zum Ausdruck bringen, ein israelischer Partisan, der sich insbesondere für die Erinnerung an die jüdischen Kämpfer einsetzt, ein antifaschistisch engagierter Journalist aus Italien und – als politische Besonderheit – die Vertreter des 13. Stadtbezirks von Budapest, die sich dem rechten Mainstream von FIDESZ und JOBBIK in Ungarn engagiert entgegenstellen. In seiner Dankesrede betonte der Bürgermeister dieses Distrikts, wie wichtig für seine aktuelle politische Arbeit diese Anerkennung der FIR sei.

Mit dem Michel-Vanderborght-Preis der FIR wurde diesen Initiativen und Engagierten Dank und Anerkennung der internationalen antifaschistischen Bewegung ausgesprochen. In welcher Tradition die Organisation und die von ihr Ausgezeichneten stehen, dokumentierten das Institut des Vétérans und die FIR, als sie im Rahmen der Veranstaltung einige Ausstellungstafeln der ersten umfassenden Ausstellung über den antifaschistischen Widerstandskampf in Europa, die wenig später in den Räumen des Europaparlament der Öffentlichkeit vorgestellt wurde, den Gästen präsentieren konnten.

(Deutsch) 75 Jahre Internationale Brigaden in Spanien

1. Januar 2012

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We wish all comrades, friends and combatants a good and peaceful New Year 2012.

Nous souhaitons à tous les camarades, amis et alliés une bonne et paisible nouvelle année 2012.

Wir wünschen allen Kameradinnen und Kameraden, Freunden und Mitstreitern ein gutes und friedliches Jahr 2012.

Vilmos Hanti (President)
Dr. Ulrich Schneider (General secretary)

Einladung zur Präsentation:

17. März 2011

«Landkarte der Lager und anderer Nazi-Haftstätten»

In Kooperation mit dem Institut des Vétérans — Institut National des Invalides de Guerre, Anciens Combattants et Victimes de Guerre, Bruxelles, laden wir herzlich zur Vorstellung einer bislang einmaligen Publikation, die gemeinsam vom Institut des Vétérans (Brüssel) und der Internationalen Föderation der Widerstandskämpfer (FIR, Berlin) herausgegeben wird, ein, der «Landkarte der Lager und anderer Nazi-Haftstätten».

In mehrjähriger Forschungsarbeit und mit Unterstützung des belgischen Nationalen Geographischen Instituts entstand eine Landkarte von Belgien bis zur belorussischen Grenze, von Dänemark bis nach Österreich, auf der weit über 2000 Lager und faschistische Haftorte verortet sind.

Hierin sind verzeichnet die Konzentrations- und Vernichtungslager mit ihren Außenlagern, die Lager für Kriegsgefangene (Stalags und Oflags), die Einrichtungen der rassistischen Deportationen, Euthanasie-Mordstätten, Arbeitserziehungslager sowie große Einrichtungen der Zwangsarbeit in Deutschland. Eine solch umfangreiche Auflistung existierte bislang nicht.

Diese Karte soll den Medien und einem interessierten Publikum vorgestellt werden:

am Freitag, den 01. April 2011

17.00 — 18.30 Uhr

in den Räumen der Rosa-Luxemburg-Stiftung,
Franz-Mehring-Platz 1, 10243 Berlin

— Eintritt frei —

In der Veranstaltung werden Vertreter des Institut des Vétérans und der Internationalen Föderation der Widerstandskämpfer (FIR) das Projekt vorstellen und die wissenschaftliche und pädagogische Bedeutung dieser Veröffentlichung erläutern.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Ulrich Schneider,
Generalsekretär der FIR

(Deutsch) Nachruf Michel Vanderborght

12. September 2010

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(1925 — 2010)

Mit tiefer Trauer müssen wir den Tod des Präsidenten der Internationalen Föderation der Widerstandskämpfer (FIR) — Bund der Antifaschisten, Michel Vanderborght, vermelden. Am 12. September 2010 verstarb er im Alter von 85 Jahren.

Schon als Jugendlicher schloss er sich dem Widerstand an und kämpfte aktiv in der Partisanen-Armee in der Region Leuven (Louvain). Die Partisanenarmee leistete einen wichtigen Beitrag zur Befreiung des Landes von der faschistischen Okkupation.

Nach der Befreiung Belgiens wurde Michel Vanderborght aktiv in der kommunistischen Jugendorganisation Belgiens und war der belgische Vertreter im Weltbund demokratischer Jugend (WBDJ). Seit 1947 nahm er an allen «Weltfestspielen der Jugend und Studenten» als Delegierter und später als Gast teil.

In den 50er und 60er Jahren arbeitete er für die Kommunistische Partei Belgiens und unterstützte die antikoloniale demokratische MNC (Mouvement National Congolais) von Patrice Lumumba. Im Rahmen dieser internationalen Kontakte kam er auch mit Fidel Castro und anderen Repräsentanten der antikolonialen Befreiungsbewegungen zusammen.

1960 organisierte er in Belgien den ersten Marsch gegen Atomraketen zum Stationierungsort amerikanischer Atomwaffen. Seit dieser Zeit war Michel Vanderborght aktiv in der belgischen Friedensbewegung. Er war Vorsitzender der Gruppe «Vrede» und Herausgeber der gleichnamigen Zeitschrift. Überregional und in seinem Umfeld organisierte er verschiedene Friedensaktionen.

Seit Jahrzehnten arbeitete er im Rahmen der Front l’Indépendance (F.I.) für die Erinnerung an den antifaschistischen Kampf und die Bewahrung des historischen Gedächtnisses an die Okkupation Belgiens. Im Rahmen der antifaschistischen Erinnerungsarbeit trug er viele Jahre die Verantwortung für das «Widerstandsmuseum» in Brüssel und arbeitet im Aufsichtsrat des «Institut des Vétérans».

Am dem 13. Kongress der FIR in Berlin 2004 wurde er zum Präsidenten der Organisation gewählt. Trotz seines hohen Alters und gesundheitlicher Probleme füllte er diese Aufgabe mit großem Engagement und Ideenreichtum aus. Auf seine Initiative gingen die Konferenz der FIR in den Räumen des Europäischen Parlaments und die Vorbereitung und Umsetzung des großartigen Internationalen Jugendtreffens 2008 in Buchenwald zurück. Er regte weitere Projekte an, die die Lebendigkeit der Organisation und ihre Verbundenheit mit den heutigen Generationen bewiesen. Für seine politische und historische Arbeit erhielt er zahlreiche belgische und internationale Auszeichnungen.

Wir verlieren mit ihm einen Präsidenten, der sich mit hoher persönlicher Autorität und großem Engagement für die gemeinsame Sache aller antifaschistischen und Veteranenorganisationen einsetzte. Er verband eine klare politische Überzeugung mit der Fähigkeit, Brücken zu allen demokratischen Kräften zu bauen. Wir verdanken ihm viel und werden ihn sehr vermissen.

Unser tiefes Mitgefühl gilt seiner Frau und langjährigen Kampfgenossin Marie-Louise und seiner Familie. Wir werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren.

Nachruf auf Adnan Qatipi

2. September 2010

Mit tiefer Trauer müssen wir Abschied nehmen von einem großen Repräsentanten des antifaschistischen Kampfes in Europa. Adnan Qatipi, Präsident des albanischen Verbandes der antifaschistischen Kämpfer (LANC) verstarb am 1. September 2010 nach kurzer aber heftiger Krankheit in Tirana.

Adnan Qatipi war Mitstreiter in den Reihen der albanischen Partisanenbewegung, die gegen die italienischen und deutschen faschistischen Truppen einen heroischen Kampf bis zur Befreiung des Landes am 29. November 1944 geführt haben.

Nach der Befreiung wirkte er in verschiedenen verantwortlichen Positionen für einen sozialistischen Aufbau seines Landes. Vor vielen Jahren übernahm er die politische Verantwortung für die Arbeit des Veteranenverbandes LANC. Sein Anliegen war die Vertretung der politischen und sozialen Interessen der ehemaligen Partisanen und die Bewahrung der Erinnerung. Im Streit um den 29. November als nationalen Gedenktag formulierte er: «Niemand kann die Erinnerung an den heroischen Kampf unseres Volkes gegen den Faschismus aus den Geschichtsbüchern und unserem Gedächtnis streichen. Dazu hat auch keiner das Recht. Wir werden unserer antifaschistischen Tradition treu bleiben.»

Im internationalen Rahmen vertrat er seit vielen Jahren die albanischen Veteranen in den leitenden Gremien der FIR. Auf dem 15. Kongress der FIR im Januar 2010 wurde Adnan Qatipi wegen seiner Verdienste im antifaschistischen Kampf und für die internationale Gemeinschaft FIR zum Mitglied des Ehrenpräsidiums der FIR ernannt.

Mit seinem Tod verliert die antifaschistische Bewegung in Albanien und international einen herausragenden Repräsentanten. Wir drücken der Familie und allen seinen Freunden unser tiefes Mitgefühl aus. Wir werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren.

Presseerklärung zum geplanten SS-Treffen in Estland

28. Juli 2010

Kundgebung am Samstag, den 31.7.2010

Mit Empörung und Enttäuschung reagiert die Internationale Föderation der Widerstandskämpfer (FIR) — Bund der Antifaschisten auf das Verhalten der estnischen Regierung, trotz wiederholter internationaler Proteste auch in diesem Jahr das am Wochenende geplante Treffen von ehemaligen Angehörigen der 20. estnischen SS-Division in Sinimäe zu genehmigen.

Die FIR und die Veteranenverbände, Europaabgeordnete, Demokraten aus vielen Ländern haben auf vielen Wegen der estnischen Regierung in den vergangenen Jahren deutlich gemacht, dass die Genehmigung solcher Aufmärsche faktisch eine Rehabilitierung der SS-Verbrechen darstellt, die von der internationalen Völkergemeinschaft nicht hingenommen werden kann.

Völlig unbeeindruckt von solchen Protesten hatte der estnische Präsident Toomas Hendrik Ilves Anfang Mai diesen Jahres selber die Veteranen der SS-Verbände als «Kämpfer für die Freiheit Estlands» gewürdigt.

Die FIR fordert die estnische Regierung auf, die historischen Tatsachen anzuerkennen, dass die SS-Verbände unmittelbar und direkt in zahlreiche Verbrechen gegen die Menschlichkeit eingebunden waren und es im Interesse eines wahrheitsgemäßen Geschichtsbildes nicht hinnehmbar ist, sie als «Freiheitskämpfer» zu bezeichnen. Das Vermächtnis des 65 Jahrestages der Befreiung vom 8. Mai 2010 heißt: Nie wieder darf es ein SS-Europa geben. Es darf keine Rehabilitierung der SS-Verbrecher und ihrer Taten zugelassen werden. Dies ist eine Verpflichtung auch der heutigen Generationen.

Solche SS-Treffen darf es weder in Estland noch in anderen europäischen Ländern geben.

(Deutsch) Erklärung der FIR zum 65. Jahrestag der Potsdamer Konferenz

19. Juli 2010

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May 8, 2010 states and peoples not only in Europe commemorate the day of victory, the day of liberation from fascism. This date marks the beginning of a new period of cooperation of peoples in Europe, which can be described — although there have been Cold War and the military aggression of NATO against Yugoslavia -as a quite peaceful period.
The basis for this peaceful development founded the Anti-Hitler-Coalition in the consultation from end of July to the beginning of August 1945 in Potsdam. Here the representatives of Great Britain, the Soviet union and the United States defined the rules and conditions for the European postwar-organization, which should guarantee that fascism and war never again will come from Germany.

As main points of this new order of Europe the allied defined new borders/
frontiers, the building of homogeneously living regions, the destruction of the
military potentials of German fascism and creating a new political and social
order with the tasks denazification, demilitarization, demonopolisation and
democracy.

The conference decided about the hand-over of territories in middle and
eastern Europe, esp. the Oder-Neiße-line as new German border to the East.
It decided about the necessity and rules of peoples transfer. Revanchist groups
in Germany denounced this long time as «crimes by displacement».

At the end premier minister Attlee, Generalissimos Stalin and president
Truman signed as political representatives of the «Siegermächte»
this document. This agreement, supported later also by France, gives the
juridical structure of European postwar-organization.

The Potsdam Agreement

  • marks the criminal character of fascist organizations and
    institutions as it has been underlined on juridical basis in the Nuremberg
    trial,
  • guarantees until today the untouchable character of the Polish
    western board,
  • stops in that way all attempts of restitution by revanchist groups
    against Poland and the Czech republic,
  • underlines the responsibility of the mighty industrials, the banks
    and monopolists of German Reich for the fascist crimes and stops all attempts of
    historical «new-speech»,
  • defines the political structure of an antifascist-democratic new
    order, which has not been reality in western part of Germany, but which gives
    orientation for antifascist activities until today — not only in Germany,
  • is the document of the victorious Anti-Hitler-Coalition, based on
    the military ranks of the armies and antifascist liberation movement of the
    people.

FIR sees the Potsdam Agreement as main document of the post-war order, which
stands against all attempts of revanchist and revisionist change of history.
Unfortunately, the Agreement did never function.

On the contrary, it was totally neglected, especially nowadays with the
revival of fascism and anticommunism throughout Europe, firstly at the Baltic
states and after at the other former Socialist states of Eastern Europe. Also,
having to deal with the imperialist attempts to distort 2nd W.W. history, to
equalize Stalin with Hitler, socialism with fascism, the victims with the
fascist murderers.

The peoples of Europe, that paid the price for the German imperialist —
fascist war more than anybody else, should not allow the distortion of history
with the counterfeiting of the 2nd World War historical facts.

We have to stop the revival of fascism and anti — communism, which was the
ideological weapon of Nazism for the start of Second World War.

Never again fascism! Never again war!

(Deutsch) Erklärung der FIR zur Entscheidung des Europäischen Gerichtshoffür Menschenrechte im Fall Wassilij Kononow

17. Mai 2010

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Two years ago the International Federation of Resistance-fighters (FIR) — Association of Anti-fascists, the umbrella federation of organizations of former resistance fighters, partisans, members of the anti-Hitler coalition, victims of the Nazi regime and anti-fascists of today’s generations from more than twenty countries of Europe and Israel has been satisfied by the judgement of the European Court of Justice in the case of the Latvian partisan Wassili Kononow. His condemnation because of war crimes — done by a Riga court 2004 — was rejected. The European Court rejected 2008 all attempts to criminalize the liberation struggle of Latvian partisans beside of the Soviet army.

Two years later, in the time when the world commemorate the 65th anniversary of «the Day of victory» the European High Court of Human Rights cancelled his own decision and confirmed by the end the Latvian judgement against antifascist fighters: The Latvian court has the right to denounce partisans as «war criminals».

The High Court places itself with this decision beside of historical revisionism, which in Latvia especially tries to rehabilitate and glorify the SS-volunteers as «fighters for the freedom of Latvia». In the last years on March 18 former SS-volunteers and neo-fascists are marching in Latvian capital Riga — under the protection of police.

We declare our solidarity with Wassili Kononow. Nobody can and will accept such a decision on European level. Now we ask the Members of the European Parliament to give clear political signals to all European countries that the liberation struggle against the fascist barbarism of the peoples may not be denied and criminalized. The Parliament should underline that the anti-fascist resistance was a basis for the development of a peaceful Europe until today.

Berlin, 18 May 2010

Michel Vanderborght, President

Dr. Ulrich Schneider, General Secretary

Nachruf auf Stefan Doernberg (Deutschland)

2. Mai 2010

Mit großer Trauer nehmen wir Abschied von unserem Kameraden Stefan Doernberg, dem Vorsitzenden der DRAFD, der Organisation der Deutschen im Exil, in der Résistance und an der Seite der Anti-Hitler-Koalition. Im Alter von 85 Jahren verstarb er am Vorabend des 8. Mai in Berlin.

1935 floh Doernberg mit seinen jüdischen Eltern aus Berlin-Wilmersdorf in die Sowjetunion. Er machte in Moskau Abitur und meldete sich am Tag des Überfalls, seinem 17. Geburtstag, zur Roten Armee. Nach Hindernissen kam er im Sommer 1941 an die Front. »Mit der 8. Gardearmee führte mich der schwere und unvergeßliche Weg des Krieges durch die Ukraine, Belorußland und Polen bis in meine Geburtsstadt Berlin«, erinnerte er sich. In der Schlacht um Berlin war er Dolmetscher für Tschuikow, als dieser die Kapitulation verhandelte. Er tippte am 2. Mai General Weidlings Befehl zur Aufgabe mit mehreren Durchschlägen (von denen ein Exemplar in seinem Besitz verblieb). Anschließend fuhr Leutnant Doernberg im Lautsprecherwagen durch die zerstörte Stadt und forderte seine Landsleute auf, die Waffen zu strecken.

Nach dem Krieg studierte er Geschichte an der Lomonossow-Universität Moskau. Später leitete er das Deutsche Institut für Zeitgeschichte in Berlin/DDR, wurde Professor und schließlich Direktor des Instituts für Internationale Beziehungen an der Akademie für Staats- und Rechtswissenschaften. Von 1981 bis 1987 war Stefan Doernberg Botschafter der DDR in Finnland.

Zu seinem 85. Geburtstag im Juni 2009 gratulierte die FIR: «Vor wenigen Monaten erst hast Du eine neue politische Aufgabe übernommen, die uns verbindet und in Vorbereitung der Jahrestage 2010 von großer Bedeutung sein wird, den Vorsitz in der DRAFD. Es zeigt einmal mehr, dass Du immer noch bereit bist, «Deinen Platz an der Front» zu übernehmen und dies insbesondere in der Verbindung zu den russischen Freunden und Kameraden.»

Nun ist Stefan Doernberg am 3. Mai 2010, wenige Tage vor den großen Feierlichkeiten zum 65. Jahrestag des Siegs, den er miterkämpft hat, verstorben. Wir werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren.

Michel Vanderborght, Präsident

Dr. Ulrich Schneider, Generalsekretär

(Deutsch) 8. Mai 2010 — 65. Jahrestag der Befreiung — Tag des Sieges

19. April 2010

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65 years ago, on the 8th May 1945 humanity experienced the final military defeat of German fascism.

This day marks the people’s victory over an inhuman regime of Hitler
fascism,

  • which exiled, pursued and arrested political opponents,
  • which eliminated millions of peoples in the name of the «pure
    race» from specific racial groups as Jews, Sinti and Roma, Slavic etc.
  • which brought occupation and destruction to all neighbouring countries of
    Europe and even more in other parts of the world, a war which costs the life of
    more than 50 million people.

The fascist world domination plans were stopped by joint action of all
members of the anti-Hitler-alliance.

It has been done by the armed forces of the alliance, above all the members
of the Soviet army, which carried the main load of the war (27.000.000 military
and civil soviet victims), which smashed this threat also militarily.

It has been done by the partisans and resistance fighters in all occupied
countries, but also in Germany itself, those who gave their life for the liberty
of there own country. These national-liberation movements included women and
men, communists and catholics, liberals and social democrats, trade unionists
and although conservatives.

We honour all those patriots, the contribution of the antifascist alliance
and the peoples’ national-liberation movements.

The 8th May 1945 is thereby the day of liberation and victory for all of
German fascism threatened peoples, the fighters against fascism of all
countries, all victims of fascist regimes.

This historical truth is increasingly displaced. The crimes of fascism are
relativised, collaborators rehabilitated or stylised too «freedom
heroes». The International Federation of Resistance Fighters (FIR) —
Association of Antifascists keeps itself against all attempts to establish a
reactionary historical view — based on totalitarianism doctrine and historical
falsification — in Europe.

We remind on the occasion of this anniversary:

The 8th May 1945 marks the beginning of a new policy in the international
relations
.

The common acting of all Nazi opponents created the basis to establish the
United Nations and to adjust the basics of international law, which represented
the basis for pursuit and condemnation of the main war criminals in the
Nuremberg Tribunal.

After the victory over nazi-fascism the peoples of several countries,
benefited, for the first time, from political, economical, social and cultural
rights which were inserted on its constitutions and its ordinary
juridical basis. It was also very important to reinforce the maintenance of
the anti-colonialist and antifascist fight in countries were these regimes
prevailed.

However, today, following the overturn in the former socialist countries,
the «right of the strongest» is reinstated in international relations.
International Agreements and Rules of Law, created under the umbrella of the UN,
are being broken and dissolved.

That’s why we have to intensify our fight against imperialist intervention
and threats, against militarization and to bring the international law and
decisions of the UN back to power.

The common idea of all anti-fascists at that time was called «never
again!» This is an obligation for today and tomorrow. Together with the
members of today’s generations we act

  • against neo-fascism, extreme right and right-wing populism,
  • against social exclusion, xenophobia, racism and anti-Semitism,
  • against war and terrorism as well as their social roots.

On the basis of the common fight against the barbaric fascism the 65 member
organizations of the International Federation of Resistance Fighters — FIR —
Association of Antifascists in Europe and Israel today stands

  • for peace and disarmament,
  • for political and social human rights, for democracy.

Thus we create a «new world of peace and freedom!»

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