Vor 75 Jahren wurde der Ort durch Wehrmacht und SS zerstört Die Internationale Föderation der Widerstandskämpfer (FIR) – Bund der Antifaschisten erinnert anlässlich des 75. Jahrestages an das Verbrechen der deutschen Besatzungstruppen gegen die tschechische Zivilbevölkerung. Vor 75 Jahren, am 10.Juni 1942 ermordeten deutsche Truppen in der Tschechoslowakei in dem 500-Einwohner-Dorf Lidice rund 20 Kilometer nordwestlich von Prag die gesamte männliche Bevölkerung, deportierten die Frauen in Konzentrationslager und töteten die meisten Kinder im KZ Chelmno. Zwei Wochen später ermordeten deutsche Truppen mehr als 30 Männer in Lezaky, rund hundert Kilometer östlich von Prag. Als Rechtfertigung für diese Massaker nannten die faschistischen Okkupanten den erfolgreichen Bombenanschlag auf Reinhard Heydrich, den Planungsbeauftragten für die “Endlösung” der Judenfrage und höchsten NS-Funktionär im damaligen Böhmen und Mähren. In der Tat gelang es Ende Mai 1942 einer kleinen Gruppe in Großbritannien trainierter tschechoslowakischer Widerstandskämpfer direkt in Prag diesen Verantwortlichen für zahllose Verbrechen auch gegen die tschechoslowakische Bevölkerung zu töten. Aus Rache und als Einschüchterung wurden das Dorf Lidice vernichtet und die Männer von Lezarky erschossen. Doch dieser Terror konnte den illegalen Widerstandskampf in der CSR nicht unterdrücken. Tschechoslowakische Antifaschisten leisteten ihren Beitrag zur Befreiung ihres Landes vom Faschismus. Die Internationale Föderation der Widerstandskämpfer (FIR) erinnert an diesem Tag an die Kämpferinnen und Kämpfer gegen den Faschismus, die trotz Terror und Verfolgung ihren Mut und Kampfeswillen bewahrt haben. Wir erinnern aber auch an die breite Solidarität der Antifaschisten weltweit, die dazu beitrugen, dass Lidice niemals vergessen werden konnte. Wir begrüßen, dass die tschechische Regierung diesen Gedenktag in würdiger Form organisiert. Als besondere Wertschätzung sehen wir die Entscheidung der slowakischen Regierung, einen der Attentäter posthum mit hohen Ehrungen auszuzeichnen. Das sind wichtige Signale gegen alle Versuche der Geschichtsfälschung: Nicht der antifaschistische Widerstand war verantwortlich für dieses Massaker, sondern die faschistische Okkupationspolitik. Keine Relativierung faschistischer Verbrechen und Rehabilitierung faschistischer Kollaborateure zulassen!
Greetings Day of Liberation/ Day of Victory 2017
7. Mai 2017
The International Federation of Resistance Fighters (FIR) – Association of Antifascists greets all participants of the celebrations on the day of victory and the commemorative actions “immortal regiment”.
May 8/9, 1945, is and will remain for antifascists in all parts of the world the day of liberation and the day of victory over fascist barbarism.
All of us who celebrate this day with events and other commemorative activities show that the memory of the victims of the fascist barbarism and the fighters against fascism is an important task for all of us. The participants of the “immortal regiment” commemorative event in Russia and in many other countries around the world remind us of their family members, friends and relatives, who sacrificed their lives in the ranks of the anti-Hitler coalition crushing of fascist military machinery.
This recollection is more important than ever before, because we are witnessing the transformation of Fascist collaborators into “freedom fighters” in different countries, in the Baltic States or in the Ukraine. Against such forms of historical revisionism, we need the public memory and recollection of those men and women who have opposed the fascist threat, with all their might, with their freedom, their health, and part of them with their lives,
To commemorate and thank these fighters and victims at this day is the obligation to carry on the political legacy of the survivors, as in the “Oath of Buchenwald” of the former prisoners of Buchenwald concentration camp of 19 April 1945: “the destruction of Nazism with its roots and the creation of a new world of peace and freedom “.
Grüße zum Tag der Befreiung/ Tag des Sieges 2017
7. Mai 2017
Die Internationale Föderation der Widerstandskämpfer (FIR) – Bund der Antifaschisten grüßt alle Teilnehmenden der Feierlichkeiten zum Tag des Sieges und der Gedenkaktionen „unsterbliches Regiment“.
Die 8./9. Mai 1945 ist und bleibt für Antifaschisten in allen Teilen der Welt der Tag der Befreiung und der Tag des Sieges über die faschistische Barbarei.
Alle, die mit uns gemeinsam diesen Tag mit Feiern und anderen Gedenkaktivitäten begehen, zeigen, dass ihnen die Erinnerung an die Opfer der faschistischen Barbarei und die Kämpfer gegen den Faschismus ein wichtiges Anliegen ist.
Die Teilnehmenden der Gedenkaktion „unsterbliches Regiment“ erinnern nicht nur in Russland, sondern in vielen Ländern der Welt dabei auch ganz persönlich an Familienangehörige, Freunde und Verwandte, die in den Reihen der Anti-Hitler-Koalition ihr Leben für die Freiheit ihrer Heimat und die militärische Zerschlagung der faschistischen Militärmaschinerie gaben.
Dieses Erinnern ist heute wichtiger denn je, erleben wir doch in verschiedenen europäischen Ländern, im Baltikum oder in der Ukraine, dass faschistische Kollaborateure zu „Freiheitskämpfern“ uminterpretiert werden. Gegen solche Formen von Geschichtsrevisionismus ist das öffentliche Gedenken und Erinnern an diejenigen Frauen und Männer unverzichtbar, die sich mit all ihrer Kraft, unter Einsatz ihrer Freiheit, ihrer Gesundheit und teilweise ihres Lebens der faschistischen Bedrohung widersetzt haben.
Ihnen an diesem Tag zu gedenken und zu danken verbindet sich für uns mit der Verpflichtung, das politische Vermächtnis der Überlebenden weiterzutragen, wie es im „Schwur von Buchenwald“ der ehemaligen Häftlinge des KZ Buchenwalds vom 19. April 1945 heißt: „die Vernichtung des Nazismus mit seinen Wurzeln und die Schaffung einer neuen Welt des Friedens und der Freiheit“.
Vor 80 Jahren: Gernika – ein “Zivilisationsbruch”
17. April 2017
Die Internationale Föderation der Widerstandskämpfer (FIR) – Bund der Antifaschisten und ihre Mitgliedsverbände in über 25 Ländern Europas und Israel erinnern an den 80. Jahrestag der verbrecherischen Bombardierung der baskischen Stadt Gernikas am 26.April 1937 durch die deutsche Legion Condor.
Dieser Angriff auf eine unverteidigte Stadt ist als „Zivilisationsbruch“ in die Geschichte eingegangen. Es war ein Angriff einer fremden Macht gegen eine legale Regierung und richtete sich einzig gegen die Zivilbevölkerung. Der Angriff bedeutete auch die Vernichtung der „heiligen Stadt der Basken“, Symbol ihrer freiheitlich-demokratischen Traditionen und ihrer selbstbewussten Kultur. Das Ergebnis war verheerend: 80% aller Gebäude wurden zerstört, unter den etwa 6000 Einwohnern gab es laut baskischer Regierung 1654 Tote und 889 Verletzte. Für die Nazi-Luftwaffe und Hermann Göring war die Zerstörung Gernikas „ein voller Erfolg der Luftwaffe“. Spanien war damit ein Testfeld für den geplanten großen Krieg.
Picassos Bild „Guernica“ – gemalt für die Weltausstellung 1937 in Paris – verewigte das Verbrechen, das Entsetzen im Angesicht der Verheerungen des Krieges. Es ist die Bild gewordene Anklage seiner Opfer. „Guernica“ ist bis auf den heutigen Tag Symbol der Ablehnung des Krieges und seiner zerstörerischen Gewalt schlechthin.
Bis heute gibt es große Defizite in der historischen und politischen Aufarbeitung. Seit dem Ende der Franco-Herrschaft fordern Politiker und Antifaschisten vergeblich, dass das Picasso-Gemälde als symbolisches Zeichen der Anerkennung des Leids und der Wiedergutmachung an die Stadt übergeben wird. Vor zwanzig Jahren schrieb der damalige deutsche Bundespräsident Roman Herzog einen Brief der Entschuldigung und Versöhnung an die Opfer von Gernika und ihre Nachkommen. Es blieb jedoch bei dieser Geste. Das war jedoch mehr, als alle spanischen Regierungen bis heute gegenüber der baskischen Stadt bereit sind zuzugestehen.
Die Verweigerungshaltung, die der heutige postfranquistische Premier Mariano Rajoy (PP) zeigt, dass die spanische Gesellschaft die Franco-Diktatur nur beschränkt aufgearbeitet hat. Ehrungen des Regimes gehören ebenso zur Tagesordnung wie die Tatsache, dass die Urteile der Unrechtsjustiz fortbestehen. Dazu gehören auch das „ehrende Gedenken“ und die Renten, die Deutschland Jahrzehnte Mitgliedern der Legion Condor und Francos „Blauer Division“, die an der Seite der faschistischen Truppen gegen die Sowjetunion in den Krieg zog, zuteilwerden ließ.
80 Jahre nach der Bombardierung Gernikas sind diese Tat und die Verantwortung der deutschen „Legion Condor“ dafür vielfach vergessen. Die FIR und ihre Mitgliedsverbände – nicht nur in Spanien – treten dafür ein, dass diese Geschehnisse einen festen Platz im kollektiven Gedächtnis der Völker behalten. Sie sind ein dauerhaftes mahnendes Symbol gegen alle völkerrechtswidrigen Kriegshandlungen.
80 years ago: Guernica – a “breach of civilisation”
17. April 2017
The International Federation of Resistance Fighters (FIR) – Association of Antifascists and their member associations in more than 25 countries of Europe and Israel recall the 80th anniversary of the criminal bombing of the Basque city of Guernica on 26 April 1937 by the German “Legion Condor”.
This attack on an undefended city has been a “breach of civilization” in history. It was an attack by a foreign power against a legal government and was directed only against the civilian population. The attack also meant the destruction of the “holy city of the Basques”, a symbol of their free-democratic traditions and their self-conscious culture. The result was devastating: 80% of all buildings were destroyed, among the roughly 6,000 inhabitants there were 1654 dead and 889 injured, according to the Basque government. For the Nazi Luftwaffe and Hermann Goering, the destruction of Guernica was “a complete success of the Luftwaffe”. Spain was thus a test field for the planned World War II.
Picasso’s painting “Guernica” – painted for the world exhibition in Paris in 1937 – immortalized the crime, the horror in the face of the devastations of the war. It is the visualized accuse of its victims. “Guernica” is a symbol of the rejection of war and its destructive force.
To this day, there are great lacks in historical and political reconstruction. Since the end of the Franco regime, politicians and anti-fascists have demanded in vain that the Picasso painting should be handed over to the city as a symbol of the recognition of suffering and reparation. Twenty years ago the former German President Roman Herzog wrote a letter of apology and reconciliation to the victims of Guernica and her descendants. However, this gesture remained. That was, however, more than all the Spanish governments are still ready to contend with the Basque city.
The refusal, which today’s post-franquist Prime Minister Mariano Rajoy (PP) shows that the Spanish society has only worked down the Franco dictatorship. Honors of the regime are just as much a part of the agenda as the fact that the judgments of the injustice of justice continue. These include the “honorable remembrance” and the pensions that Germany had left to the war members of the “Legion Condor” and Franco’s “Blue Division”, who were fighting against the Soviet Union on the side of the Fascist troops.
80 years after the bombing of Guernica, this act and the responsibility of the German “Legion Condor” are often forgotten. The FIR and its member federations – not only in Spain – are working to ensure that these events remain a permanent place in the collective memory of the peoples. They should be a permanent warning symbol against all violations of international law.
FIR verurteilt Anschlag auf Metro in Petersburg
4. April 2017
Solidaritätsschreiben an den Russischen Veteranenverband
Mit Abscheu erfuhren wir von dem feigen Terroranschlag in der Metro von Petersburg. An mindestens zwei Stationen haben Verbrecher Bomben gelegt, die nur ein Ziel hatten, unschuldige Menschen zu töten und viele andere zu verletzen. Dieser Anschlag erinnert an die Bombenanschläge von Madrid, London und Moskau. Dies sind keine politischen Aktionen – es sind nur terroristische Verbrechen.
Die FIR und ihre Mitgliedsorganisationen drücken ihr Mitgefühl mit allen Opfern und deren Familien aus und betonen, dass sie an der Seite aller russischen Menschen stehen, die für eine friedliche und sichere Gesellschaft und gegen menschenverachtenden Terror eintreten.
Letter of Solidarity to the Russian Veterans Union
With disgust we heard and saw the pictures of the cowardly terrorist attack in the Petersburg metro. At at least three stations, criminals have put bombs that have only one goal to kill many innocent people and hurt many others. This attack is reminiscent of the bombings of Madrid, London and Moscow metro-lines. These are not political actions – they are just terrorist crimes.
The FIR and its member federations express their compassion for all victims and their families and emphasize that they stand alongside all the Russian people who advocate a peaceful and secure society and against inhuman terror.
Von Budapest bis Lissabon – Internationale Proteste gegen SS-Veteranen-Treffen in Riga
15. März 2017
Bericht von Thomas Willms Am 15. März demonstrierten vor den lettischen Botschaften in Berlin, Budapest, Rom, Athen und Brüssel Mitglieder und Freunde der Mitgliedsverbände der Internationalen Föderation der Widerstandskämpfer (FIR) gegen die Ehrung von Angehörigen der Waffen-SS in der lettischen Hauptstadt Riga und die Unterdrückung antifaschistischer Proteste in Lettland. Dr. Ulrich Schneider, Generalsekretär der FIR, hatte bereits vorab gegenüber der lettischen Botschafterin in Deutschland, Frau Elita Kuzma, schärfsten Protest erhoben. In seinem Schreiben heißt es u.a.: „Seit über 25 Jahren veranstalten ehemalige SS-Kollaborateure, Angehörige und politische Anhänger einen Marsch und eine Kundgebung am Freiheitsdenkmal zu Ehren der lettischen Einheiten der Waffen-SS. Nachdem dies anfangs eher geduldet wurde, erlebt man in den letzten Jahren eine offene Unterstützung der Behörden. Wir können den regierungsoffiziellen Erklärungen zum Charakter der baltischen Waffen-SS-Einheiten nicht folgen. Zurecht hat der Internationale Militärgerichtshof in Nürnberg – als Gericht der Völker – in seinem Urteil die SS in allen ihren Untergliederungen – und damit auch die baltischen Waffen-SS Einheiten – als verbrecherische Organisation verurteilt.“ Vilmos Hanti, Präsident der FIR, leitete persönlich den Protest vor der lettischen Botschaft in Budapest. Es wurden, wie auch an allen anderen Orten, Fotodokumente gezeigt, die die Morde lettischer Kollaborateure an Jüdinnen und Juden Lettlands zeigen. In Athen protestierten 100 Mitglieder von P.E.A.E.A. vor der lettischen Botschaft und überreichten folgende Resolution an den Präsidenten der Republik Lettland: “RESOLUTION FOR THE RALLY OF PEAEA-DSE IN FRONT OF THE LATVIAN EMBASSY IN ATHENS To the President of the Republic of Latvia Mister President, We vehemently protest in the name of the thousands of our members, Resistance fighters of WW2, their descendants and their friends, against the state support and facilitation you give to the Neo-nazis and their descendants who have the impudence to “honor” the Nazi criminals-murderers and the Latvian Waffen-SS with their rally and march in Riga planned for March 16, 2017. Respect for the Memory of tenths of millions victims of the Nazis and their collaborators makes it necessary to ban and to isolate those who “praise and honor” such beasts in human disguise calling them “liberators” in contrast with the real historical facts. It is evident that whoever identifies himself in any way with those scums, identifies himself, too, with their criminal atrocities and as such they will remain in history. We want to denounce the EU which in the Balkan countries and in other member-states as well, tolerates, reinforces and supports governments that endorse such ideas. The Hitler-fascists, the Nazi, the Waffen-SS and their collaborators have been condemned for ever and irrevocably in the consciousness of the Peoples. We demand that you stop in any possible manner the fascist rally and the march of the eulogists of the Nazi and of the Latvian Waffen-SS. Athens, March 15, 2017“ Auch in Rom protestierten Veteranen und Mitglieder antifaschistischer Verbände von ANPI, FIAP und anderen gegen das SS-Treffen in Riga.
In Lissabon protestierte Marília Villaverde Cabral vom Verband URAP mit folgendem Schreiben: „Excelentíssimo Senhor Embaixador da Letónia em Portugal A U.R.A.P.- União de Resistentes Antifascistas Portugueses, vem, pelo presente meio, demonstrar o mais vivo repúdio pela cerimónia de homenagem às Waffen-SS prevista para 16 de Março em Riga. A marcha em Riga (Ehrenmarsch) é uma provocação sem precedentes para os familiares e vítimas da polícia letã e das unidades das SS. Assim solicitamos que, junto das autoridades do seu país, dê nota do nosso protesto. Pela Direcção da URAP”
In Berlin sprachen vor der lettischen Botschaft der Landesvorsitzende der VVN-BdA Dr. Hans Coppi, der Bundestagsabgeordneter Volker Beck von Bündnis 90/Grüne und Rita Bock, deren Großmutter nach Riga deportiert und dort ermordet wurde.
No honor for the Latvian Waffen-SS! Call for international protests
25. Februar 2017
On 16 March, as every year since 1991, in Riga, the Latvian capital, there will be a worship, an honorary march and a flag-lined rally at the Freedom Monument in honor of the Latvian units of the Waffen-SS.
With Estonia, Lithuania, Ukraine and Bulgaria, Latvia is one of the Eastern European states where units of the Waffen-SS and other anti-Semitic death squads collaborating with the Nazis are celebrated as national idols. This is done with state toleration and partial open support from authorities.
The Riga “Ehrenmarsch” is an unprecedented provocation for the members of the victims of the Latvian police and SS units and for the Jewish, Russian-speaking and other minorities in the country. It stands not only in contrast to the fundamental values of the European Union, whose other advantages the Latvian state likes to accept, but is also a provocation against the Russian Federation and thus a threat to peace in Europe.
In Latvia, anti-fascist demonstrators are exposed to considerable reprisals (telephone monitoring, travel restrictions, administrative chicanery, police, state influence on hotels and event organizers). This also applies to supporters who come from Germany and other countries.
It is therefore more important in 2017 as well to show solidarity with the Latvian antifascists. The International Federation of Resistance Fighters (FIR) and its member federations call for a trip to Riga and to participate in the anti-fascist demonstration on 16 March.
At the same time they call on March 15, 2017, in Rome, Brussels, Budapest, Athens as well as in several German towns to protest in front of Latvian embassies and consulates in Europe against the glorification of Nazi collaborators and mass murderers and to demand freedom for Latvia’s anti-fascists.
We demand:
• Conclude the tribute of Nazi collaborators and murderers!
• Recognize the Baltic participation in Nazi genocide!
• Freedom for “Latvia without Nazism”!
• We call all antifascists to send protest messages to Latvian embassies and Latvian consulates!
Keine Ehrung der lettischen Waffen-SS! Aufruf zu internationalen Protestkundgebungen
25. Februar 2017
Am 16. März wird es in der lettischen Hauptstadt Riga – wie jedes Jahr seit 1991 – zu einem Gottesdienst, einem Ehrenmarsch und einer fahnengesäumten Kundgebung am Freiheitsdenkmal zu Ehren der lettischen Einheiten der Waffen-SS kommen.
Lettland gehört mit Estland, Litauen, der Ukraine und Bulgarien zu den osteuropäischen Staaten in denen Einheiten der Waffen-SS und andere mit den Nazis kollaborierende antisemitische Todesschwadronen als nationale Idole gefeiert werden. Dies geschieht mit staatlicher Duldung und teilweise offener Unterstützung durch Behörden.
Der Rigaer „Ehrenmarsch“ ist eine unerhörte Provokation für die Angehörigen der Opfer der lettischen Polizei und SS-Verbände und für die jüdische, russischsprachige und andere Minderheiten im Land. Er steht nicht nur im Gegensatz zu den Grundwerten der Europäischen Union, deren sonstige Vorzüge der lettische Staat andererseits gerne entgegennimmt, sondern ist auch eine Provokation gegenüber der Russischen Föderation und damit eine Gefahr für den Frieden in Europa.
In Lettland werden antifaschistische Demonstrant*innen erheblichen Repressalien (Telefonüberwachung, Reisebeschränkungen, Behördenschikanen, Polizeiwillkür, staatliche Einflussnahme auf Hotels und Veranstaltungsunternehmen) ausgesetzt. Dies gilt auch für Unterstützer*innen, die aus Deutschland und anderen Ländern anreisen.
Umso wichtiger ist es, auch 2017 Solidarität mit den lettischen Antifaschist*innen zu zeigen. Die VVN-BdA und die Mitgliedsverbände der Internationalen Föderation der Widerstandskämpfer (FIR) rufen dazu auf, nach Riga zu reisen und am 16. März an der antifaschistischen Kundgebung teilzunehmen.
Gleichzeitig rufen sie dazu auf am 15. März in Rom, Brüssel, Budapest und Athen
vor lettischen Botschaften und Konsulaten in Europa gegen die Verherrlichung von NS-Kollaborateuren und Massenmördern zu protestieren und Freiheit für Lettlands Antifaschist*innen zu fordern.
Die VVN-BdA ruft auf zu Mahnwachen vor der lettischen Botschaft und den Honorarkonsulaten in Berlin, Bremen, Hamburg, Frankfurt und Düsseldorf.
Wir fordern:
- Schluss mit der Ehrung von NS-Kollaborateuren und Mördern!
- Anerkennen der baltischen Beteiligung am nazistischen Völkermord!
- Freiheit für „Lettland ohne Nazismus“!
- Wir rufen für den 15. März auf zu Protestkundgebungen vor der lettischen Botschaft und lettischen Konsulaten!
FIR unterstützt Proteste gegen internationales Neonazi-Treffen in Genua
25. Februar 2017
Europäische Neofaschisten wollten am 11. Februar 2017 in Genua ein Treffen organisieren. Angekündigt waren Roberto Fiore, Präsident von Forza Nuova, Udo Voigt, Mitglied im Europäischen Parlament für die deutsche NPD, Yvan Benedetti, Führer der französischen Rechtspartei Parti Nationaliste Français und Nick Griffin, ehemaliger Präsident der British National Party sowie zahlreiche weitere Repräsentanten verschiedener faschistischer Gruppen.
Nachdem die Regionalverwaltung alle öffentlichen Aufmärsche untersagt hatten und das geplante Hotel die Räume storniert hat, sollte dieses Treffen im Parteibüro der neofaschistischen Partei Forca Nuova stattfinden. Dies rief aber den geschlossenen Widerstand der antifaschistischen Kräfte in der Stadt auf den Plan. Innerhalb kurzer Zeit organisierte die antifaschistische Organisation ANPI gemeinsam mit Gewerkschaften, politischen Parteien und anderen Organisationen eine kämpferische Gegenaktion, an der mehrere tausend Demonstranten teilnahmen.
Als Vertreter der FIR nahm der Vizepräsident Filippo Giuffrida an dieser Demonstration teil und überbrachte die kämpferischen Grüße der internationalen antifaschistischen Bewegung. Gemeinsam könne man sich erfolgreich gegen die extreme Rechte wehren, wo immer sie versucht sich mit rassistischen und demagogischen Parolen gegen die demokratischen und sozialen Rechte aller Menschen zu formieren.
Die Demonstration in Genua war ein sichtbares Zeichen für die Mobilisierungsfähigkeit der antifaschistischen Idee.