FIR ist betroffen von Naziaufmarsch in Budapest

12. Februar 2024

Am 10. Februar gedachten in Budapest Antifaschisten aus mehreren europäischen Ländern auf Einladung der ungarischen antifaschistischen Organisation MEASZ des 79. Jahrestages der Befreiung der Stadt durch die sowjetische Armee, unterstützt durch den ungarischen Widerstand. Auf dieser Veranstaltung waren beeindruckende Reden zu hören von der stellvertretenden Bürgermeisterin von Budapest, Vertretern der Zivilgesellschaft und – als Höhepunkt – von der Holocaust-Überlebenden Katlin Sommer.
Antifaschisten aus Italien und Deutschland verurteilten in ihren Beiträgen die Art und Weise, wie die ungarische Justiz in einem Prozess gegen zwei junge Menschen handelt, die wegen einer Schlägerei mit politischen Gegner angeklagt sind. Wir sehen in diesem Verfahren eine grobe Missachtung des Rechtsstaates.
Wir sind zutiefst besorgt darüber, dass an diesem Tag mit Billigung und Unterstützung der ungarischen Regierung auf der anderen Seite des Flusses ein Naziaufmarsch zur Verherrlichung der SS, der Wehrmacht und ungarischer Kollaborateure mit weit über 1.000 Teilnehmern aus mehreren europäischen Ländern stattfinden konnte.
Wir sind zudem besorgt über die Tatsache, dass, während die ungarische Polizei den Naziaufmarsch schützte, gleichzeitig eine Gruppe deutscher und österreichischer Antifaschisten daran gehindert wurde, an der Gedenkveranstaltung zur Befreiung Budapests teilzunehmen. Die Polizei hielt deren Bus außerhalb von Budapest auf und kontrollierte so lange Zeit alle Mitfahrenden, so dass sie nicht rechtzeitig an der Zeremonie teilnehmen konnten.

Berlin/ Budapest 12.02.2024

FIR is concerned about Nazi-marching in Budapest

12. Februar 2024

On February 10, in Budapest anti-fascists from several European countries commemorated – invited by the Hungarian antifascist organization MEASZ – the 79th anniversary of liberation of the town by the soviet army, supported by the Hungarian resistance. We were glad to have important speaker, the deputy major of Budapest, representatives of the civil society and – as high-light – the Holocaust survivor Katlin Sommer on the floor.

Anti-fascists from Italy and Germany condemned in its speeches the way the Hungarian justice handle the trial against two young persons they are accused for violence against political opponents. We see in this trial a harsh disregarding of the rules of law.
We are strongly concerned that this day, accepted and supported by the Hungarian government, a Nazi-marching to glorify the SS, Wehrmacht, and Hungarian collaborators took place on the other side of the river with about more than 1.000 participants from several European countries.
We are also concerned about the fact that, while the Hungarian police protected the Nazi-marching, it hindered a group of German and Austrian anti-fascists to participate at the commemorative event for the liberation of Budapest. The police stopped their bus outside of Budapest and controlled a long time all guests in this bus, so they could not come just in time to the ceremony.

All the best for New Year 2024

21. Dezember 2023

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We wish all our comrades, friends and companions in struggle good health, strengh and peace in 2024.
Nous souhaitons à tous nos camarades, amis et compagnons de lutte, bonne santé, force et paix en
2024.
Wir wünschen allen Kameradinnen und Kameraden, Freunden und Mitstreitern Gesundheit, Kraft und
Frieden im Jahr 2024.
Желаем всем нашим товарищам, друзьям и спутникам в борьбе крепкого здоровья , стойкости
и мира в 2024 году.

Wir sind in großer Sorge – Frieden im Nahen Osten jetzt!

13. Dezember 2023

Seit mehr als zwei Monaten tobt erneut der Nahostkonflikt zwischen Israel und Palästina mit schrecklichen Folgen für alle dort lebenden Menschen. In aller Klarheit haben die FIR und ihre Mitgliedsverbände nach dem 7. Oktober die verbrecherischen Massaker der Hamas an den Zivilisten an der Grenze zum Gaza-Streifen und die Besucher des Musikfestivals verurteilt. Auch die Verschleppung von Zivilisten als Geiseln ist ein Verbrechen. Für uns gibt es keinen Zweifel an dem Recht des israelischen Staates auf seine territoriale Unversehrtheit.
Angesichts der militärischen Eskalation und den Folgen für die Zivilbevölkerung in Gaza haben wir von Anfang an für einen Waffenstillstand und die Aufnahme von Verhandlungen plädiert. Dieser Appell, der von Politikern aus der ganzen Welt vorgetragen wurde, wurde nicht gehört.
Die Konsequenzen sind für die Menschen in der Region verheerend. Die Vereinten Nationen sprechen bereits von über 15.000 Getöteten und mehrere zehntausend Verletzten, die aufgrund der Bombardierung von Kliniken durch den andauernden Einsatz der israelischen Armee im Gaza-Streifen keine medizinische Versorgung mehr bekommen. Blockademaßnahmen schränken die Versorgung der Bevölkerung in Gaza mit Lebensmitteln, Energie und anderen lebensnotwendigen Gütern massiv ein. Zudem erreichen uns Informationen über zunehmende Gewalttaten gegen Palästinenser in der Westbank, denen bereits mehrere hundert Menschen zum Opfer gefallen sind.

Es war ein positives Zeichen, dass es Unterhändlern aus Katar gelang, in mehreren Etappen einen Teil der Geiseln im Austausch mit in Israel gefangenen Palästinensern freizubekommen. Doch dieser Akt der Humanität stockt im Moment, weil eine Verhandlungsseite deutliche Vorbehalte gegenüber diesen Austausch zeigt.
Wir sind besorgt, dass die ausgewogene Resolution des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen, die sich für einen sofortigen Waffenstillstand zum Schutz der Zivilbevölkerung aussprach, durch das Veto der USA verhindert wurde. Wir können nicht akzeptieren, wenn die friedensvermittelnde Rolle der Vereinten Nationen und ihres Generalsekretärs in diesem Konflikt als „einseitige Parteinahme“ denunziert wird.
Nur Verhandlungen können die Grundlage für eine Beendigung der Kampfhandlungen und eine Friedenslösung bieten. Wir sind enttäuscht, wenn der israelische Ministerpräsident öffentlich erklärt, das Osloer Friedensabkommen mit den Palästinensern in den 1990er-Jahren sei «eine Erbsünde» gewesen.
Wir appellieren an alle Staaten, die Einfluss auf die beiden Kriegsparteien haben, sich für einen Waffenstillstand und den Beginn von Verhandlungen einzusetzen. Nur so können die verschleppten israelischen Geiseln gerettet und weitere Opfer unter der palästinensischen Zivilbevölkerung verhindert werden.
Dieser Krieg muss sofort beendet werden!

We are deeply concerned — peace in the Middle East now!

13. Dezember 2023

For more than two months, the Middle East conflict between Israel and Palestine has been raging again with terrible consequences for all people living there. After October 7, FIR and its member associations clearly condemned Hamas’ criminal massacre of civilians on the border with the Gaza Strip and the visitors to the music festival. The abduction of civilians as hostages is also a crime. For us, there is no doubt about the right of the Israeli state to its territorial integrity.
In view of the military escalation and the consequences for the civilian population in Gaza, we have been calling for a ceasefire and the start of negotiations from the outset. This appeal, which was made by politicians from all over the world, was not heard.
The consequences are devastating for the people in the region. The United Nations is already talking about over 15,000 people killed and tens of thousands injured who are no longer receiving medical care due to the bombing of clinics by the Israeli army’s ongoing operation in the Gaza Strip. Blockade measures are massively restricting the supply of food, energy and other essential goods to the population in Gaza. We are also receiving information about increasing acts of violence against Palestinians in the West Bank, which have already claimed the lives of several hundred people.

It was a positive sign that negotiators from Qatar succeeded in releasing some of the hostages in several stages in exchange for Palestinians imprisoned in Israel. However, this act of humanity is currently stalling because one side of the negotiations is showing clear reservations about these exchanges.
We are concerned that the balanced resolution of the United Nations Security Council in favor of an immediate ceasefire to protect the civilian population was prevented by the US veto. We cannot accept when the peace-brokering role of the United Nations and its Secretary-General in this conflict is denounced as «unilateral support».
Only negotiations can provide the basis for an end to the fighting and a peace solution. We are disappointed when the Israeli Prime Minister publicly declares that the Oslo peace agreement with the Palestinians in the 1990s was «an original sin».
We appeal to all states that have influence over the two warring parties to work towards a ceasefire and the start of negotiations. This is the only way to save the abducted Israeli hostages and prevent further casualties among the Palestinian civilian population.
This war must end immediately!

FIR Kongress in Barcelona mit konkreten Ergebnissen

2. November 2023

Ende Oktober reisten etwa 100 Delegierte und Gäste in Barcelona zum XIX regulären Kongress der Internationalen Föderation der Widerstandskämpfer (FIR) – Bund der Antifaschisten. Sie kamen aus Norwegen und Marokko, aus Portugal, Italien und Griechenland, sowie Mitteleuropa und natürlich aus Spanien in die katalanische Hauptstadt. Der Kongress wurde hier abgehalten zum Gedenken an den 85. Jahrestag der „Despedida“, der erzwungenen Abreise der Internationalen Brigaden im Oktober 1938, die damals mit einer eindrucksvollen Verabschiedung durch „La Pasionaria“ stattfand. An dieses historische Ereignis wurde am letzten Tag des Kongresses mit drei eindrucksvollen Veranstaltungen in der Region erinnert.
Eröffnet wurde die Tagung mit einer Zeremonie im Ehrensaal des Alten Rathauses. Gemeinsam mit der neugewählten Bürgermeisterin von Barcelona wurde im historischen Saal der „Michel-Vanderborght-Award“ verliehen, eine Auszeichnung für Initiativen und Aktivistinnen, für Künstlerinnen und Publistist*innen, die mit den Idealen der FIR verbunden sind. Bei der Feier und in den Medien besonders wahrgenommen wurden die Auszeichnung der italienischen Senatorin Lilianna Segre, Auschwitz-Überlebende, die eine klare antifaschistische Botschaft nach dem Wahlsieg der italienischen Faschisten im vergangenen Jahr formuliert hatte, und die Ehrung von zwei spanischen Antifaschistinnen, Teresa Alonso und Delfina Tomas, Zeitzeuginnen des Spanischen Krieges und der Franco-Verfolgung. Aus Deutschland wurde das „Solidaritätsnetzwerk von Betroffenen rechter-rassistischer und antisemitischer Gewalt“ mit diesem Preis ausgezeichnet.

Der Kongress selber fand am zweiten Tag im Sitzungssaal der Gewerkschaft CCOO statt. Logisch, dass der Generalsekretär der Organisation den Kongress begrüßte. Ansprachen kamen auch von der katalanischen Ministerin für Erinnerungsarbeit und einem Staatssekretär der spanischen Regierung, der für das Programm „Demokratisches Gedenken“, das sich der Aufarbeitung der Verbrechen im Franco-Regime und für die Entschädigung der Verfolgten einsetzt, verantwortlich ist. Die gemeinsame Überzeugung der deutschen Gäste war, dass sie solch klare antifaschistische Botschaften noch von keiner Bundesregierung gehört hätten.
Natürlich ging es auf dem Kongress um eine Rechenschaftslegung der vergangenen vier Jahre, die durch die Corona-Pandemie und den Krieg in der Ukraine massiv in das Leben der internationalen Dachorganisation eingegriffen hatten. Es wurde insbesondere bedauert, dass aufgrund der Kriegssituation weder die Verbände aus Russland und der Ukraine, noch aus Israel an dem Kongress teilnehmen konnten. Leider fehlten auch andere Mitgliedsverbände.
Im Zentrum der Beratung standen die politischen Debatten zu den zentralen Fragen internationaler antifaschistischer Politik, insbesondere dem Handeln für den Frieden, die Bewahrung der antifaschistischen Erinnerung gegen jegliche Geschichtsfälschung und der erschreckende Aufschwung neofaschistischer und extrem rechter Parteien und Kräfte, was eine Drohung auch für die anstehenden Europawahlen darstellt. Wie in einer heterogenen Dachorganisation nicht anders zu erwarten, gab es durchaus kontroverse Debatten insbesondere zum Krieg im Nahen Osten, aber auch zum Umgang mit dem europäischen Parlament. Dennoch standen am Ende vier Erklärungen die einmütig beschlossen werden konnten und Orientierung für die Arbeit bis zum nächsten Kongress bringen sollen, darunter ein Aufruf für zivilgesellschaftliche Interventionen in den Europawahlkampf.
Es war ein eindrucksvolles Zeichen der Gemeinsamkeit, dass das Leitungsgremium einmütig gewählt wurde. Ihm gehören an der ungarische Präsident, ein italienischer Vizepräsident, Regina Girod als deutsche Vizepräsidentin, der deutsche Generalsekretär, sowie dreizehn Mitglieder von Belgien bis Serbien, von Russland bis Spanien und Griechenland.

The 19th Congress of the FIR in Barcelona calls for Peace and a better EU

2. November 2023

On Oct. 27, 28 and 29, Barcelona hosted the 19th Congress of the International Federation of Resistance Fighters, with the participation of nearly 100 delegates and guests from all over Europe and Morocco.

After the opening in the prestigious Saló de les Cròniques of the Barcelona City Hall, with the «Michel Vanderborght» awards ceremony, that this year honored several distinguished European citizens for their civil and antifascist engagement, such as the Italian Senator — and Auschwitz-Birkenau survivor — Liliana Segre; Mrs. Teresa Alonso — a child of the Spanish Civil War evacuated to the USSR who survived the Leningrad’s siege and fought in the Komsomol brigades — and Mrs. Delfina Tomás — who escaped as a child from the Francoist Spain and lately cooperated with the International Federation of Resistance Fighters and the World Peace Council.

Hosted by the CCOO of Catalonia (Comisiones Obreras, the most important trade union of Catalonia), the Congress saw, among others, the interventions of Javier Pacheco (Secretary General of the CCOO of Catalonia), Fernando Martínez (Secretary of State for Remembrance), Gemma Ubasart (Councilor for Justice, Rights and Remembrance) as well as the President of the World Federation of Veterans (WVF/FMAC), Dr El Mostafa El Ktiri, who greeted the delegates. during the different steps of the Congress which led to the partial renewal of the leading bodies and the approval of several statements. The delegates have confirmed Mr. Vimos Hanti for Hungary as President as well as Dr Ulrich Schneider as Secretary General and Dr Filippo Giuffrida as Vice-President, electing Dr Regina Girod as Vice-President. The Congress has also decided to enlarge the Executive Committee, welcoming new representatives from Belgium, Greece, Serbia, Slovakia and Spain.

Among the various documents approved by the 19th Congress, a call on «all parties in all ongoing conflicts for an immediate ceasefire and the start of international negotiations» and a call for a «European Union of the people», at the occasion of the incoming EU elections, where the delegates have stressed the importance of an EU «opposing any form of nationalism, separatist attempts, racial discrimination, or xenophobia, working for the rights of the refugees and minorities», as well as «advocating a peace policy based not on domination in matter of foreign policy but on non-military conflict solutions.»

On Sunday 29, the delegates participated in several commemorative events in memory of the International Brigades and the victims of Franco’s dictatorship, with the intervention of FIR Secretary General at the ceremony at the Rambla del Carmel, in front of the Lincoln Brigade monument and of FIR Vice-President at the gathering at Les Masies de l’Espluga de Francolí, near Tarragona, to remember the farewell to the International Brigades by Juan Negrín and Luigi Longo,

The XIX regular congress of FIR

23. Oktober 2023

Interview with the Secretary General of the FIR Dr. Ulrich Schneider

At the end of October the International Federation of Resistance Fighters (FIR) — Federation of Anti-Fascists will hold its XIX Congress in Barcelona. What is the FIR and whom does it represent?

The FIR is the umbrella organization of these federations, which were founded after the end of the Second World War in whole Europe by resistance fighters and partisans, deportees and survivors, fighters in the ranks of the anti-Hitler coalition and their family members and in many countries also include anti-fascists of today’s generations.
When it was founded in Vienna in 1951, the central theme during the Cold War was the preservation of peace and the political legacy of the survivors. At the same time, it was a matter of remembering the anti-fascist resistance in all its political breadth to future generations. In the course of more than seven decades, we have lost some associations that did not open for new generations. Others who were able to make the generational change and new associations who, for example, see themselves as friends of the International Brigades, have joined.
In this sense, the goals of 1951 apply also today to the approximately 60 member federations of the FIR in 25 countries of Europe, Israel and Latin America. The idea of anti-fascism is alive.

Is the FIR a traditional federation or which tasks does it see today?

The FIR understands itself in the meritorious tradition of the women and men from the resistance against Nazism. In this respect we are a «tradition association». For us, however, the legacy of the survivors, as it was formulated for example in the «Oath of Buchenwald», is a current and forward-looking obligation.
If there is talk of «smashing the Nazism with its roots», then we see today in numerous countries — not only in Europe — the social and societal causes for the resurgence of neo-fascist and extreme right-wing political groups and parties, against which we must become politically active if we stand up for a democratic future. The «creation of a new world of peace and freedom» is unfortunately also not yet a reality. Therefore we are active as «Ambassadors of Peace» of the United Nations together with our member federations in the peace movements. The joint peace message of FIR and the World Veterans Federation (WVF) of November 2022 for an immediate ceasefire and the start of negotiations instead of arms deliveries in the Ukraine war is still relevant. Its urgency in the interest of the people in all war regions is underlined anew every day. But we are also not forgetting the countless other theaters of war in the world.
And when we speak of freedom, we also mean securing democracy and social rights for all people, i.e. also help for refugees. The legacy of the survivors still demands all our strength and attention.

In Spain and Portugal, many contemporary witnesses of the anti-fascist struggle are still alive. But in most of the countries formerly occupied by Nazism, their number has become small. What does that mean for the mediation of the historical experiences?

This is one of the great challenges for many associations of FIR. The disappearance of contemporary witnesses and the increasing historical distance, combined with the resurgence of extreme right-wing forces lead us to experience terrible forms of historical revisionism in many European countries. Monuments to the liberation from fascism and the liberators are destroyed, fascist collaborators are honored as «freedom fighters» — and this is not only happening with the Bandera cult in today’s Ukraine.
At the same time, we see that new ways are needed to provide young people of today’s generations with access to and historical knowledge about the anti-fascist struggle in their respective countries. Many member federations are very engaged in this work and quite successful. We want to evaluate these experiences together in the ranks of the FIR and help thereby to strengthen the historical and memorial work. The historical places of the concentration camp memorials play an important role. Thus we plan together with the member federations for 2025 again an international youth meeting with 1000 participants in the CC-memorial Buchenwald.

The election results for extreme right-wing parties in various European countries are frightening. In May 2024 the next elections for the European Parliament will take place. What is the FIR’s position on this?

At our congress we will formulate a clear political message on the occasion of these elections. Of course, we do not give an election recommendation for any party. We plead for the fact that the civil society forces of the trade unions, the ecological and social movements, the youth and migrant organizations interfere actively in common networks into this election campaign and bring their democratic and on all humans in Europe related demands to hearing.
Because we stand up for a Europe that is aware of its anti-fascist roots, a Europe of all people, in which the social rights especially of the weaker are strengthened, that takes joint responsibility for refugees who come to us from wars, hunger and other disasters, that stands up for peace, European détente policy and against the militarization of the EU. These are big issues. It is our perspective on an anti-fascist Europe.

What does the FIR expect from the congress in Barcelona?

We experience in the preparation in Barcelona and Spain altogether a high readiness of support for the idea of anti-fascism represented by us. That is very encouraging.
During the congress we will participate in several commemorative events in memory of the International Brigades and the Spanish victims of the Franco dictatorship. This shows the social vitality of historical memory.
The feedback so far from the member associations confirms that after the Corona pandemic and with the impact of the Ukraine war, there is a need for a real political exchange. In this regard, the congress will show that an international umbrella organization of associations in the tradition of the anti-fascist struggle is politically needed not only today, but also in the future. And how we succeed in integrating today’s generations into this work. That is the basis for a future of the FIR.

Die FIR vor dem XIX regulären Kongress

23. Oktober 2023

Gespräch mit dem Generalsekretär der FIR Dr. Ulrich Schneider

Ende Oktober führt die Internationale Föderation der Widerstandskämpfer (FIR) – Bund der Antifaschisten in Barcelona ihren XIX. Kongress durch. Was ist die FIR und wen vertritt sie?

Die FIR ist die Dachorganisation der Verbände, die nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges in ganz Europa von Widerstandskämpfern und Partisanen, Deportierten und Überlebenden, Kämpfern in den Reihen der Anti-Hitler-Koalition und ihren Familienangehörigen gegründet wurden und in vielen Ländern auch Antifaschisten heutiger Generationen umfassen.
Bei der Gründung 1951 in Wien war das zentrale Thema im Kalten Krieg die Bewahrung des Friedens und des politischen Vermächtnisses der Überlebenden. Gleichzeitig ging es um die Erinnerung an den antifaschistischen Widerstand in seiner ganzen politischen Breite an die kommenden Generationen. Im Laufe der über sieben Jahrzehnten haben wir einige Verbände, die sich nicht geöffnet haben, verloren. Andere, die den Generationswechsel vollziehen konnten und neue Verbände, die sich beispielsweise als Freunde der Internationalen Brigaden verstehen, sind hinzugekommen.
Im übertragenen Sinne gelten die Ziele von 1951 auch heute für die etwa 60 Mitgliedsverbände der FIR in 25 Ländern Europas, Israels und Lateinamerika. Die Idee des Antifaschismus ist lebendig.

Ist die FIR ein Traditionsverband oder welche Aufgaben sieht sie heute?

Die FIR versteht sich in der verdienstvollen Tradition der Frauen und Männer aus dem Widerstand gegen den Nazismus. Insofern sind wir ein „Traditionsverband“. Für uns ist aber das Vermächtnis der Überlebenden, wie es beispielsweise im „Schwur von Buchenwald“ formuliert wurde, eine aktuelle und zukunftsweisende Verpflichtung.
Wenn dort von „Vernichtung des Nazismus mit seinen Wurzeln“ gesprochen wird, dann sehen wir heute in zahlreichen Ländern – nicht nur in Europa – die gesellschaftlichen und sozialen Ursachen für das Wiedererstarken neofaschistischer und extrem rechter politischer Gruppen und Parteien, gegen die wir politisch aktiv werden müssen, wenn wir für eine demokratische Zukunft eintreten. Die „Schaffung einer neuen Welt des Friedens und der Freiheit“ ist leider ebenfalls noch nicht Realität. Deshalb sind wir als „Botschafter des Friedens“ der Vereinten Nationen gemeinsam mit unseren Mitgliedsverbänden in den Friedensbewegungen aktiv. Die gemeinsame Friedensbotschaft der FIR und des Weltveteranenverbandes (WVF) vom November 2022 für einen sofortigen Waffenstillstand und den Beginn von Verhandlungen statt Waffenlieferungen im Ukraine-Krieg ist weiterhin aktuell. Ihre Dringlichkeit im Interesse der Menschen in allen Kriegsregionen wird täglich aufs Neue unterstrichen. Wir vergessen aber auch nicht die zahllosen anderen Kriegsschauplätze in der Welt.
Und wenn wir von Freiheit sprechen, dann verstehen wir darunter auch Sicherung von Demokratie und soziale Rechte für alle Menschen, d.h. auch Hilfe für Flüchtlinge. Das Vermächtnis der Überlebenden fordert immer noch unsere ganze Kraft und Aufmerksamkeit.

In Spanien und Portugal leben noch viele Zeitzeugen des antifaschistischen Kampfes. Aber in den meisten ehemals vom Nazismus okkupierten Ländern ist ihre Zahl gering geworden. Was bedeutet das für die Vermittlung der historischen Erfahrungen?

Das ist eine der großen Herausforderungen für viele Verbände der FIR. Das Verschwinden der Zeitzeugen und der zunehmende historische Abstand, verbunden mit dem Wiedererstarken extrem rechter Kräfte führen dazu, dass wir in vielen Ländern Europas schlimme Formen von Geschichtsrevisionismus erleben müssen. Denkmäler für die Befreiung vom Faschismus und die Befreier werden zerstört, faschistische Kollaborateure als „Freiheitskämpfer“ gewürdigt – und das geschieht nicht nur beim Bandera-Kult in der heutigen Ukraine.
Gleichzeitig sehen wir, dass es neuer Wege bedarf, jungen Menschen heutiger Generationen Zugänge zum und historisches Wissen über den antifaschistischen Kampf in den jeweiligen Ländern zu vermitteln. Viele Mitgliedsverbände sind in dieser Arbeit sehr engagiert und durchaus erfolgreich. Diese Erfahrungen wollen wir in den Reihen der FIR gemeinsam auswerten und damit helfen, die Geschichts- und Erinnerungsarbeit zu stärken. Dabei spielen die historischen Orte der KZ-Gedenkstätten eine wichtige Rolle. So planen wir gemeinsam mit den Mitgliedsverbänden für 2025 erneut ein internationales Jugendtreffen mit 1000 Teilnehmenden in der KZ-Gedenkstätte Buchenwald.

Die Wahlergebnisse für extrem rechte Parteien in verschiedenen europäischen Ländern sind erschreckend. Im Mai 2024 finden die nächsten Wahlen zum Europäischen Parlament statt. Wie steht die FIR dazu?

Auf unserem Kongress werden wir eine klare politische Botschaft anlässlich dieser Wahlen formulieren. Natürlich geben wir keine Wahlempfehlung für irgendeine Partei. Wir plädieren dafür, dass sich die zivilgesellschaftlichen Kräfte der Gewerkschaften, der ökologischen und sozialen Bewegungen, der Jugend und migrantischen Organisationen in gemeinsamen Netzwerken aktiv in diesen Wahlkampf einmischen und ihre demokratischen und auf alle Menschen in Europa bezogenen Forderungen zu Gehör bringen.
Denn wir treten ein für ein Europa, das sich der antifaschistischen Wurzeln bewusst ist, ein Europa aller Menschen, in dem die sozialen Rechte insbesondere der Schwächeren gestärkt werden, das gemeinsam Verantwortung für Flüchtlinge, die vor Kriegen, Hunger und anderen Katastrophen zu uns kommen, übernimmt, das sich für Frieden, europäische Entspannungspolitik und gegen die Militarisierung der EU einsetzt. Das sind große Themen. Es ist unsere Perspektive auf ein antifaschistisches Europa.

Was erwartet die FIR von dem Kongress in Barcelona?

Wir erleben in der Vorbereitung in Barcelona und Spanien insgesamt eine hohe Bereitschaft der Unterstützung für die von uns vertretene Idee des Antifaschismus. Das ist sehr ermutigend.
Im Rahmen des Kongresses werden wir an mehreren Gedenkveranstaltungen zur Erinnerung an die Internationalen Brigaden und die spanischen Opfer der Franco-Diktatur teilnehmen. Dies zeigt die gesellschaftliche Lebendigkeit des historischen Erinnerns.
Die bisherigen Rückmeldungen aus den Mitgliedsverbänden bestätigen, dass nach der Corona-Pandemie und mit den Auswirkungen des Ukraine-Krieges ein Bedürfnis nach einem realen politischen Austausch besteht. Der Kongress wird dabei zeigen, dass eine internationale Dachorganisation der Verbände in der Tradition des antifaschistischen Kampfes nicht nur heute, sondern auch zukünftig politisch gebraucht wird. Und wie es uns gelingt, heutige Generationen in diese Arbeit zu integrieren. Das ist die Basis für eine Zukunft der FIR.

On the occasion of the explosion of violence in the Israeli-Palestinian conflict

9. Oktober 2023

The attack of the Kassem Brigades from the Gaza Strip on Israel fills the headlines. As in the Ukraine war, it is being portrayed as surprising, unprovoked and brutal, and once again the German foreign minister is one of the first to promise unlimited solidarity to one of the warring parties. But the attack has a history that can be traced to the occupation policies of Israeli governments since 1967, which violate international law and have repeatedly led to outbreaks of violence between the parties to the conflict. Attempts to defuse the conflict through a two-state solution have been blocked again and again by the Israeli side.
Developments that are hinting at a rapprochement between individual Arab states and Israel, overriding the interests of the Palestinians in the process, as well as the violent occupation policy of the current far right Netanyahu government, which has claimed some 300 Palestinian lives in the West Bank since the beginning of the year, form the provocative background to the attack from the Gaza Strip on Israeli territory. Without naming and fighting the asymmetry of violence and the use of force in this conflict, a solution will not be possible.

The consequences of the attack of the Kassem Brigades for the people in this war region are serious, several hundred Israelis have been killed, and nearly 2,000 people were injured. On the Palestinian side in the Gaza Strip, more than 1000 people were already killed and several 1000 civilian injured by Israeli forces.
The FIR reaffirms therefore in this situation its basic attitude: Also this attack of the Hamas must be stopped immediately. Ceasefire and negotiations for a peace solution on the basis of the resolutions of the United Nations, which can be actually accepted by both sides, are the only solution in the interest of all people in the conflict regions.
Israel’s security will not be guaranteed until a negotiated two-state solution is implemented. We demand that the governments immediately advocate a halt to hostilities and the lifting of the blockade of the Gaza Strip, mobilize all available diplomatic forces, and finally promote the negotiated path to a two-state solution on a sustained basis.

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