Joint appeal for world peace and security

23. März 2024

During a meeting of the President of the World Veterans Federation(WVF) and the President of the International Federation of Resistance Fighter(FIR) — Association of Anti-fascists in Budapest, the following declaration was published:

We, the President of the World Veterans Federation and the President of the International Resistance Federation, are deeply concerned by the conflicts and hostilities that persist throughout the world, sowing suffering and distress among innocent civilian populations. We unreservedly support peace efforts in ongoing conflicts, based on justice and in conformity with international law and the United Nations Charter. We demand the immediate cessation of acts of destruction against humanity.
Recent events around the world remind us of the urgent need to act to put an end to violence, and we strongly condemn attacks against civilians and essential infrastructure, which are a grave violation of international humanitarian law. We urge all parties to respect their relevant obligations and to allow unhindered humanitarian access to affected populations.
We appeal to the conscience of all actors involved in these conflicts to put an end to the violence, taking into account their international legal obligations.
Together, united in our commitment to peace and collective global security, we make an urgent appeal to support our efforts to end conflict and build a better future for all the world’s peoples.

Gemeinsamer Aufruf für Weltfrieden und Sicherheit

23. März 2024

Anlässlich eines Treffens des Präsidenten des Weltveteranenverbandes (WVF) und des Präsidenten der Internationalen Föderation der Widerstandskämpfer (FIR) — Bund der Antifaschisten in Budapest wurde nachfolgender Appell veröffentlicht:

Wir, der Präsident des Weltverbands der Kriegsveteranen und der Präsident der Internationalen Föderation der Widerstandskämpfer, sind zutiefst besorgt über die anhaltenden Konflikte und Feindseligkeiten auf der ganzen Welt, die Leid und Not unter unschuldigen Zivilbevölkerungen verbreiten. Wir unterstützen vorbehaltlos Friedensbemühungen in den andauernden Konflikten, die auf Gerechtigkeit beruhen und im Einklang mit dem Völkerrecht und der Charta der Vereinten Nationen stehen. Wir fordern die unverzügliche Einstellung von Vernichtungsakten gegen die Menschlichkeit.
Die jüngsten Ereignisse auf der ganzen Welt erinnern uns daran, dass dringend gehandelt werden muss, um der Gewalt ein Ende zu setzen, und wir verurteilen Angriffe auf Zivilisten und wichtige Infrastrukturen aufs Schärfste, da sie eine schwere Verletzung des humanitären Völkerrechts darstellen. Wir fordern alle Parteien nachdrücklich auf, ihren diesbezüglichen Verpflichtungen nachzukommen und einen ungehinderten humanitären Zugang zu den betroffenen Bevölkerungsgruppen zu ermöglichen.
Wir appellieren an das Gewissen aller an diesen Konflikten beteiligten Akteure, der Gewalt unter Berücksichtigung ihrer völkerrechtlichen Verpflichtungen ein Ende zu setzen.
Gemeinsam, vereint in unserem Engagement für Frieden und kollektive globale Sicherheit, rufen wir eindringlich dazu auf, unsere Bemühungen um die Beendigung von Konflikten und den Aufbau einer besseren Zukunft für alle Völker der Welt zu unterstützen.

FIR gratuliert zum Internationalen Frauentag

8. März 2024

Es ist beileibe keine neue Erkenntnis, aber sie muss immer wieder betont werden, dass in den Reihen der Anti-Hitler-Koalition Frauen einen unverzichtbaren Platz eingenommen haben. Sie gehörten zu den aktiven Kämpferinnen in den Reihen der sowjetischen Partisanen, wie Zoia Kosmodemjanskaja, an die wir vor einiger Zeit in dem FIR-Bulletin erinnert haben. Es waren Kämpferinnen in der illegalen Widerstandsbewegung, wie die Niederländerin Hannie Schaft, das „Mädchen mit den roten Haaren“, oder sie waren aktiv im studentischen Widerstand, wie Sophie Scholl, Mitglied der deutschen Gruppe „Weiße Rose“. Wir nennen diese drei Namen im Wissen, dass in allen Ländern, in denen es antifaschistischen Widerstand gab, Frauen in den Reihen der Widerstandsbewegung eine großartige Rolle gespielt haben. Unter Lebensgefahr kämpften sie für Freiheit, Demokratie und Menschenrechte, für internationale Solidarität und ein friedliches Zusammenleben der Völker. Diese Frauen haben zudem die ihnen zugewiesene tradierte Geschlechterrolle durchbrochen und ihre Emanzipation gelebt.
Als sie nach der Zerschlagung der faschistischen Barbarei ihre gesellschaftliche Rolle neu definieren wollten, mussten sie oftmals erleben, dass die männlichen Herrschaftsmechanismen nicht allein durch die Überwindung der alten Ordnung aufgehoben waren. Vielfach mussten sie im politischen und gesellschaftlichen Alltag die tatsächliche Gleichberechtigung und Anerkennung der Geschlechtergerechtigkeit durchsetzen. Auch dabei leisteten sie einen großartigen Beitrag.
In vielen Mitgliedsverbänden der FIR haben Frauen eine wichtige Rolle gespielt und ihre Perspektive deutlich gemacht. Die FIR hat die Wertschätzung dieser Lebensleistung durch die Ernennung als Mitglieder des Ehrenpräsidiums zum Ausdruck gebracht, z.B. mit Esther Bejarano (Deutschland), Celine van de Hoek de Vries (Niederlande), Lore Krüger (Deutschland), Barbara Piotrowska (Polen), Delfina Tomás (Spanien) und Marie-Louise Vanderborght-Veldemann (Belgien).
Wir wissen sehr gut, dass mit symbolischen Anerkennungen die Geschlechtergerechtigkeit noch lange nicht alltägliche Wirklichkeit geworden ist. Dazu gehören auch die soziale Gerechtigkeit, wie es in der allgemeinen Erklärung der Menschenrechte gefordert wird, gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit, gleiche Zugang zu Bildung und Qualifikation, menschenwürdige Arbeits- und Lebensbedingungen, Schaffung von Rahmenbedingungen zur Kinderbetreuung und Arbeitsteilung in der Haushalts- und Care-Arbeit, der es Frauen ermöglicht, ihren Platz im gesellschaftlichen Leben einzunehmen. Wir erinnern daran, wie viele Frauen ihren Kampf für Gleichberechtigung verbunden haben mit dem Eintreten für eine sozial gerechte, demokratische und friedliche Gesellschaft, so wie es schon beim Beschluss auf der ersten Internationalen Sozialistischen Frauenkonferenz 1907 in Stuttgart von der deutschen Sozialistin und Frauenrechtlerin Clara Zetkin propagiert wurde. Zwar standen zuerst die politische Gleichberechtigung und das Frauenwahlrecht im Zentrum, aber schon damals ging es auch um soziale Gleichheit.
Das bedeutet etwas vollkommen anderes, als heute medial in den Vordergrund geschobene „feministische“ Themen. Wer von „feministischer Außenpolitik“ redet und gleichzeitig für Militarisierung und Kriegsverlängerung eintritt, der tritt die Interessen der Frauen in allen Kriegsregionen mit Füßen. Wer die Unterdrückung von Frauen durch reaktionäre, religiös legitimierte Kleidungsvorschriften kritisiert, aber gleichzeitig rassistische Verfolgung und Ausgrenzung von Menschen mit muslimischen Hintergrund betreibt, steht nicht für Gleichberechtigung und Toleranz.
Die FIR und ihre Mitgliedsverbände verstehen daher den Internationalen Frauentag nicht als „Symboltag“ für Frauenemanzipation, sondern als Verpflichtung für uns alle, sich für diese Ziele 365 Tage im Jahr einzusetzen. In diesem Sinne wünschen wir allen Frauen in unseren Organisationen und darüber hinaus alles Gute zum Internationalen Frauentag mit der historischen Losung: „Brot und Rosen!“

FIR congratulates on International Women’s Day

8. März 2024

It is by no means a new insight, but it must be emphasized repeatedly that women played an indispensable role in the ranks of the anti-Hitler coalition. They were among the active fighters in the ranks of the Soviet partisans, like Zoia Kosmodemyanskaya, whom we remembered in the FIR bulletin some time ago. They were fighters in the illegal resistance movement, like the Dutch woman Hannie Schaft, the «girl with the red hair», or they were active in the student resistance, like Sophie Scholl, a member of the German «White Rose» group. We mention these three names in the knowledge that in all countries where there was anti-fascist resistance, women played a great role in the ranks of the resistance movement. At the risk of their lives, they fought for freedom, democracy and human rights, for international solidarity and peaceful coexistence between peoples. These women also broke through the traditional gender roles assigned to them and lived out their emancipation.
When they wanted to redefine their social role after the destruction of fascist barbarism, they often had to experience that the male mechanisms of domination had not been abolished simply by overcoming the old order. In many cases, they had to assert actual equality and recognition of gender justice in everyday political and social life. They also made a great contribution here.
In many FIR member federations, women played an important role and made their perspective clear. FIR has expressed its appreciation of this lifetime achievement by appointing Esther Bejarano (Germany), Celine van de Hoek de Vries (Netherlands), Lore Krüger (Germany), Barbara Piotrowska (Poland), Delfina Tomás (Spain) and Marie-Louise Vanderborght-Veldemann (Belgium) as members of the Honorary Presidium.

We know very well that symbolic recognition is still a long way from making gender equality an everyday reality. This also includes social justice, as called for in the Universal Declaration of Human Rights, equal pay for work of equal value, equal access to education and qualifications, decent working and living conditions, the creation of a framework for childcare and the division of household and care work that enables women to take their place in society. We recall how many women have linked their fight for equal rights with the advocacy of a socially just, democratic and peaceful society, as already propagated by the German socialist and women’s rights activist Clara Zetkin at the resolution of the first International Socialist Women’s Conference in Stuttgart in 1907. Although the focus was initially on political equality and women’s suffrage, even then it was also about social equality.
This means something completely different to the «feminist» issues pushed to the fore by the media today. Anyone who talks about «feminist foreign policy» and at the same time advocates militarization and the prolongation of war is trampling on the interests of women in all war zones. Those who criticize the oppression of women through reactionary, religiously legitimized dress codes, but at the same time engage in racist persecution and exclusion of people with a Muslim background, do not stand for equality and tolerance.

FIR and its member federations therefore do not see International Women’s Day as a «symbolic day» for women’s emancipation, but as an obligation for all of us to work towards these goals 365 days a year. With this in mind, we wish all women in our organizations and beyond all the best for International Women’s Day with the historic slogan: «Bread and Roses!»

FIR ist betroffen von Naziaufmarsch in Budapest

12. Februar 2024

Am 10. Februar gedachten in Budapest Antifaschisten aus mehreren europäischen Ländern auf Einladung der ungarischen antifaschistischen Organisation MEASZ des 79. Jahrestages der Befreiung der Stadt durch die sowjetische Armee, unterstützt durch den ungarischen Widerstand. Auf dieser Veranstaltung waren beeindruckende Reden zu hören von der stellvertretenden Bürgermeisterin von Budapest, Vertretern der Zivilgesellschaft und – als Höhepunkt – von der Holocaust-Überlebenden Katlin Sommer.
Antifaschisten aus Italien und Deutschland verurteilten in ihren Beiträgen die Art und Weise, wie die ungarische Justiz in einem Prozess gegen zwei junge Menschen handelt, die wegen einer Schlägerei mit politischen Gegner angeklagt sind. Wir sehen in diesem Verfahren eine grobe Missachtung des Rechtsstaates.
Wir sind zutiefst besorgt darüber, dass an diesem Tag mit Billigung und Unterstützung der ungarischen Regierung auf der anderen Seite des Flusses ein Naziaufmarsch zur Verherrlichung der SS, der Wehrmacht und ungarischer Kollaborateure mit weit über 1.000 Teilnehmern aus mehreren europäischen Ländern stattfinden konnte.
Wir sind zudem besorgt über die Tatsache, dass, während die ungarische Polizei den Naziaufmarsch schützte, gleichzeitig eine Gruppe deutscher und österreichischer Antifaschisten daran gehindert wurde, an der Gedenkveranstaltung zur Befreiung Budapests teilzunehmen. Die Polizei hielt deren Bus außerhalb von Budapest auf und kontrollierte so lange Zeit alle Mitfahrenden, so dass sie nicht rechtzeitig an der Zeremonie teilnehmen konnten.

Berlin/ Budapest 12.02.2024

FIR is concerned about Nazi-marching in Budapest

12. Februar 2024

On February 10, in Budapest anti-fascists from several European countries commemorated – invited by the Hungarian antifascist organization MEASZ – the 79th anniversary of liberation of the town by the soviet army, supported by the Hungarian resistance. We were glad to have important speaker, the deputy major of Budapest, representatives of the civil society and – as high-light – the Holocaust survivor Katlin Sommer on the floor.

Anti-fascists from Italy and Germany condemned in its speeches the way the Hungarian justice handle the trial against two young persons they are accused for violence against political opponents. We see in this trial a harsh disregarding of the rules of law.
We are strongly concerned that this day, accepted and supported by the Hungarian government, a Nazi-marching to glorify the SS, Wehrmacht, and Hungarian collaborators took place on the other side of the river with about more than 1.000 participants from several European countries.
We are also concerned about the fact that, while the Hungarian police protected the Nazi-marching, it hindered a group of German and Austrian anti-fascists to participate at the commemorative event for the liberation of Budapest. The police stopped their bus outside of Budapest and controlled a long time all guests in this bus, so they could not come just in time to the ceremony.

All the best for New Year 2024

21. Dezember 2023

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We wish all our comrades, friends and companions in struggle good health, strengh and peace in 2024.
Nous souhaitons à tous nos camarades, amis et compagnons de lutte, bonne santé, force et paix en
2024.
Wir wünschen allen Kameradinnen und Kameraden, Freunden und Mitstreitern Gesundheit, Kraft und
Frieden im Jahr 2024.
Желаем всем нашим товарищам, друзьям и спутникам в борьбе крепкого здоровья , стойкости
и мира в 2024 году.

Wir sind in großer Sorge – Frieden im Nahen Osten jetzt!

13. Dezember 2023

Seit mehr als zwei Monaten tobt erneut der Nahostkonflikt zwischen Israel und Palästina mit schrecklichen Folgen für alle dort lebenden Menschen. In aller Klarheit haben die FIR und ihre Mitgliedsverbände nach dem 7. Oktober die verbrecherischen Massaker der Hamas an den Zivilisten an der Grenze zum Gaza-Streifen und die Besucher des Musikfestivals verurteilt. Auch die Verschleppung von Zivilisten als Geiseln ist ein Verbrechen. Für uns gibt es keinen Zweifel an dem Recht des israelischen Staates auf seine territoriale Unversehrtheit.
Angesichts der militärischen Eskalation und den Folgen für die Zivilbevölkerung in Gaza haben wir von Anfang an für einen Waffenstillstand und die Aufnahme von Verhandlungen plädiert. Dieser Appell, der von Politikern aus der ganzen Welt vorgetragen wurde, wurde nicht gehört.
Die Konsequenzen sind für die Menschen in der Region verheerend. Die Vereinten Nationen sprechen bereits von über 15.000 Getöteten und mehrere zehntausend Verletzten, die aufgrund der Bombardierung von Kliniken durch den andauernden Einsatz der israelischen Armee im Gaza-Streifen keine medizinische Versorgung mehr bekommen. Blockademaßnahmen schränken die Versorgung der Bevölkerung in Gaza mit Lebensmitteln, Energie und anderen lebensnotwendigen Gütern massiv ein. Zudem erreichen uns Informationen über zunehmende Gewalttaten gegen Palästinenser in der Westbank, denen bereits mehrere hundert Menschen zum Opfer gefallen sind.

Es war ein positives Zeichen, dass es Unterhändlern aus Katar gelang, in mehreren Etappen einen Teil der Geiseln im Austausch mit in Israel gefangenen Palästinensern freizubekommen. Doch dieser Akt der Humanität stockt im Moment, weil eine Verhandlungsseite deutliche Vorbehalte gegenüber diesen Austausch zeigt.
Wir sind besorgt, dass die ausgewogene Resolution des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen, die sich für einen sofortigen Waffenstillstand zum Schutz der Zivilbevölkerung aussprach, durch das Veto der USA verhindert wurde. Wir können nicht akzeptieren, wenn die friedensvermittelnde Rolle der Vereinten Nationen und ihres Generalsekretärs in diesem Konflikt als „einseitige Parteinahme“ denunziert wird.
Nur Verhandlungen können die Grundlage für eine Beendigung der Kampfhandlungen und eine Friedenslösung bieten. Wir sind enttäuscht, wenn der israelische Ministerpräsident öffentlich erklärt, das Osloer Friedensabkommen mit den Palästinensern in den 1990er-Jahren sei «eine Erbsünde» gewesen.
Wir appellieren an alle Staaten, die Einfluss auf die beiden Kriegsparteien haben, sich für einen Waffenstillstand und den Beginn von Verhandlungen einzusetzen. Nur so können die verschleppten israelischen Geiseln gerettet und weitere Opfer unter der palästinensischen Zivilbevölkerung verhindert werden.
Dieser Krieg muss sofort beendet werden!

We are deeply concerned — peace in the Middle East now!

13. Dezember 2023

For more than two months, the Middle East conflict between Israel and Palestine has been raging again with terrible consequences for all people living there. After October 7, FIR and its member associations clearly condemned Hamas’ criminal massacre of civilians on the border with the Gaza Strip and the visitors to the music festival. The abduction of civilians as hostages is also a crime. For us, there is no doubt about the right of the Israeli state to its territorial integrity.
In view of the military escalation and the consequences for the civilian population in Gaza, we have been calling for a ceasefire and the start of negotiations from the outset. This appeal, which was made by politicians from all over the world, was not heard.
The consequences are devastating for the people in the region. The United Nations is already talking about over 15,000 people killed and tens of thousands injured who are no longer receiving medical care due to the bombing of clinics by the Israeli army’s ongoing operation in the Gaza Strip. Blockade measures are massively restricting the supply of food, energy and other essential goods to the population in Gaza. We are also receiving information about increasing acts of violence against Palestinians in the West Bank, which have already claimed the lives of several hundred people.

It was a positive sign that negotiators from Qatar succeeded in releasing some of the hostages in several stages in exchange for Palestinians imprisoned in Israel. However, this act of humanity is currently stalling because one side of the negotiations is showing clear reservations about these exchanges.
We are concerned that the balanced resolution of the United Nations Security Council in favor of an immediate ceasefire to protect the civilian population was prevented by the US veto. We cannot accept when the peace-brokering role of the United Nations and its Secretary-General in this conflict is denounced as «unilateral support».
Only negotiations can provide the basis for an end to the fighting and a peace solution. We are disappointed when the Israeli Prime Minister publicly declares that the Oslo peace agreement with the Palestinians in the 1990s was «an original sin».
We appeal to all states that have influence over the two warring parties to work towards a ceasefire and the start of negotiations. This is the only way to save the abducted Israeli hostages and prevent further casualties among the Palestinian civilian population.
This war must end immediately!

FIR Kongress in Barcelona mit konkreten Ergebnissen

2. November 2023

Ende Oktober reisten etwa 100 Delegierte und Gäste in Barcelona zum XIX regulären Kongress der Internationalen Föderation der Widerstandskämpfer (FIR) – Bund der Antifaschisten. Sie kamen aus Norwegen und Marokko, aus Portugal, Italien und Griechenland, sowie Mitteleuropa und natürlich aus Spanien in die katalanische Hauptstadt. Der Kongress wurde hier abgehalten zum Gedenken an den 85. Jahrestag der „Despedida“, der erzwungenen Abreise der Internationalen Brigaden im Oktober 1938, die damals mit einer eindrucksvollen Verabschiedung durch „La Pasionaria“ stattfand. An dieses historische Ereignis wurde am letzten Tag des Kongresses mit drei eindrucksvollen Veranstaltungen in der Region erinnert.
Eröffnet wurde die Tagung mit einer Zeremonie im Ehrensaal des Alten Rathauses. Gemeinsam mit der neugewählten Bürgermeisterin von Barcelona wurde im historischen Saal der „Michel-Vanderborght-Award“ verliehen, eine Auszeichnung für Initiativen und Aktivistinnen, für Künstlerinnen und Publistist*innen, die mit den Idealen der FIR verbunden sind. Bei der Feier und in den Medien besonders wahrgenommen wurden die Auszeichnung der italienischen Senatorin Lilianna Segre, Auschwitz-Überlebende, die eine klare antifaschistische Botschaft nach dem Wahlsieg der italienischen Faschisten im vergangenen Jahr formuliert hatte, und die Ehrung von zwei spanischen Antifaschistinnen, Teresa Alonso und Delfina Tomas, Zeitzeuginnen des Spanischen Krieges und der Franco-Verfolgung. Aus Deutschland wurde das „Solidaritätsnetzwerk von Betroffenen rechter-rassistischer und antisemitischer Gewalt“ mit diesem Preis ausgezeichnet.

Der Kongress selber fand am zweiten Tag im Sitzungssaal der Gewerkschaft CCOO statt. Logisch, dass der Generalsekretär der Organisation den Kongress begrüßte. Ansprachen kamen auch von der katalanischen Ministerin für Erinnerungsarbeit und einem Staatssekretär der spanischen Regierung, der für das Programm „Demokratisches Gedenken“, das sich der Aufarbeitung der Verbrechen im Franco-Regime und für die Entschädigung der Verfolgten einsetzt, verantwortlich ist. Die gemeinsame Überzeugung der deutschen Gäste war, dass sie solch klare antifaschistische Botschaften noch von keiner Bundesregierung gehört hätten.
Natürlich ging es auf dem Kongress um eine Rechenschaftslegung der vergangenen vier Jahre, die durch die Corona-Pandemie und den Krieg in der Ukraine massiv in das Leben der internationalen Dachorganisation eingegriffen hatten. Es wurde insbesondere bedauert, dass aufgrund der Kriegssituation weder die Verbände aus Russland und der Ukraine, noch aus Israel an dem Kongress teilnehmen konnten. Leider fehlten auch andere Mitgliedsverbände.
Im Zentrum der Beratung standen die politischen Debatten zu den zentralen Fragen internationaler antifaschistischer Politik, insbesondere dem Handeln für den Frieden, die Bewahrung der antifaschistischen Erinnerung gegen jegliche Geschichtsfälschung und der erschreckende Aufschwung neofaschistischer und extrem rechter Parteien und Kräfte, was eine Drohung auch für die anstehenden Europawahlen darstellt. Wie in einer heterogenen Dachorganisation nicht anders zu erwarten, gab es durchaus kontroverse Debatten insbesondere zum Krieg im Nahen Osten, aber auch zum Umgang mit dem europäischen Parlament. Dennoch standen am Ende vier Erklärungen die einmütig beschlossen werden konnten und Orientierung für die Arbeit bis zum nächsten Kongress bringen sollen, darunter ein Aufruf für zivilgesellschaftliche Interventionen in den Europawahlkampf.
Es war ein eindrucksvolles Zeichen der Gemeinsamkeit, dass das Leitungsgremium einmütig gewählt wurde. Ihm gehören an der ungarische Präsident, ein italienischer Vizepräsident, Regina Girod als deutsche Vizepräsidentin, der deutsche Generalsekretär, sowie dreizehn Mitglieder von Belgien bis Serbien, von Russland bis Spanien und Griechenland.

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