FIR auf dem Weg zum 14. Kongress in Athen

19. September 2007

Auf dem Kongress in Athen im Oktober 2007 wird die FIR das 20-jährige Jubiläum der Ernennung als “Botschafter des Friedens” der Vereinten Nationen begehen. Sie wird eine Bilanz des Neuanfangs ziehen, die politischen Schwerpunkte der nächsten Jahre bestimmen und die leitenden Gremien wählen.

Im Juni 2006 beging die FIR mit einem Festakt in Brüssel das 55. Gründungsjubiläum der Organisation. Man konnte zurückblicken auf eine wechselhafte Geschichte mit wichtigen politischen Höhepunkten, aber auch Rückschlägen – besonders die Auflösung der hauptamtlichen Strukturen hat die Handlungsfähigkeit der Föderation deutlich eingeschränkt. Es ist jedoch gelungen, trotz geringer finanzieller und personeller Kapazitäten eine lebendige Organisation zu erhalten und weiterzuentwickeln.

Heute gehören der FIR über 50 Organisationen und Verbände aus 24 europäischen Ländern und Israel an. Damit ist sie die größte internationale Organisation ehemaliger Kämpfer gegen den Faschismus, Deportierter und Verfolgter des Naziregimes und Antifaschisten heutiger Generationen.

Die Änderung der Statuten und die Öffnung der FIR für Nachgeborene, die nicht als direkte Familienangehörige bereits Mitglieder sein konnten, sollte die politische Handlungsfähigkeit der Organisation auch im 21. Jahrhunderts sichern. Wie in verschiedenen nationalen Mitgliedsverbänden bereits vollzogen, konnte so eine Fortführung der politischen Arbeit trotz der schwindenden Kräfte der Zeugengeneration gewährleistet werden. Das konnte auch die Denunziation des bundesdeutschen Verfassungsschutzes, der die FIR unter “linksextremistische Bestrebungen” einordnete, nicht verhindern. Die internationale Solidarität war stärker.

Und in den vergangenen Jahren wurde die politische Bedeutung der FIR auch praktisch sichtbar. Ihre Stellungnahmen zu politischen Gegenwartsfragen, besonders zum Thema “Die Gefahr der extremen Rechten in Europa” und zur Friedensproblematik wurden gehört und verbreitet. Die Akzeptanz der Organisation zeigte sich in der großen Zahl von Einladungen zu Gedenkveranstaltungen, Konferenzen von nationalen Mitgliedsverbänden oder zu internationalen Tagungen zu diesen politischen Themen.

Die FIR und ihre leitenden Gremien waren offizielle Gäste bei den Feiern zum 60. Jahrestag des Sieges in Moskau am 9. Mai 2005, beim Weltkongress der Weltfrontkämpfer-Vereinigung (FMAC/ WVF) in Kuala Lumpur im Dezember 2006, bei den Weltfestspiele der Jugend und Studenten in Caracas, bei den internationalen Dimitroff – Konferenzen in Bulgarien und der internationale Konferenz in Budapest im April 2005, sowie bei zahlreichen regionalen Beratungen.

Die FIR war selbst Gastgeber und Teilnehmer zweier politischer Konferenzen in den Räumlichkeiten des europäischen Parlaments im Mai 2006 und im Juni 2007. An der ersten Konferenz (gemeinsam mit der GUE/NGL – Fraktion) zum Thema “Antifaschismus in Europa” nahmen etwa 70 Delegierte aus mehr als 20 Ländern Europas, Israel und den USA teil. Es ging um Neofaschismus und zunehmenden Rechtspopulismus in Europa, um Flüchtlingspolitik und andere Formen sozialer Ausgrenzung und ihre Auswirkungen für den politischen Aufschwung extrem rechter Kräfte, sowie um die Gefahren, die sich aus der imperialen Kriegspolitik der USA, der EU und einzelner Mitglieder ergeben.

Im Sommer 2007 fand auf Einladung der PSE – Fraktion eine jugendorientierte Konferenz zum Handeln gegen Neofaschismus statt. Die Vertreter der FIR konnten dort referieren, eingeladen waren junge Delegierte aus den Mitgliedsverbände der FIR.

Auf dem Kongress in Athen im Oktober 2007 soll es nun um zwei Themen gehen: Die FIR wird hier das 20-jährige Jubiläum der Ernennung als “Botschafter des Friedens” der Vereinten Nationen begehen. Angesichts der militärischen Konflikte in der Welt wird die FIR diese Aufgabe noch lange wahrnehmen müssen.

Zweitens soll eine Bilanz des Neuanfangs gezogen, die politischen Schwerpunkte der nächsten Jahre bestimmt und die leitenden Gremien gewählt werden, in denen wiederum die wichtigsten Mitgliedsverbände der FIR ihren politischen Platz haben sollen.

Ein erster politischer Höhepunkt der weiteren Arbeit steht bereits fest: Das internationale Jugendtreffen auf dem Ettersberg im April 2008 anlässlich des Jahrestages der Selbstbefreiung des KZ Buchenwalds.

Ulrich Schneider
Generalsekretär der FIR

Antifaschismus ist international

18. September 2007

Dokumentation der Internationalen Konferenz
“Antifaschismus in Europa”

Die Internationale Föderation der Widerstandskämpfer (FIR) – Bund der Antifaschisten führte vom 10. bis 13. Mai 2006 in Zusammenarbeit mit der linken Fraktion im europäischen Parlament GUE/NGL eine internationale Konferenz unter dem Titel “Antifaschismus in Europa” in Brüssel durch. Wichtige Beiträge der Konferenz liegen nun in Buchform vor.

In den letzten Monaten konnten politische Beobachter erleben, in welchem Maße die extreme Rechte trotz ihres jeweiligen Nationalismus internationale Netzwerke im europäischen Maßstab bildet. Die gegenseitige Teilnahme an Aufmärschen, Treffen zu geschichtsrevisionistischen Themen oder die Bildung einer politischen Fraktion im Europäischen Parlament dokumentieren, wie weit der Aufbau einer “braunen Internationale” gediehen ist.

Es ist eine aktuelle Aufgabe für Antifaschisten, solchen Entwicklungen aktiver als bislang politisch entgegentreten. Aus diesem Grunde führte die Internationale Föderation der Widerstandskämpfer (FIR) – Bund der Antifaschisten in Zusammenarbeit mit der linken Fraktion im europäischen Parlament GUE/NGL eine internationale Konferenz unter dem Titel “Antifaschismus in Europa” in Brüssel durch.

Die Themen dieser Tagung, an der etwa 70 Delegierte aus mehr als 20 Ländern Europas, Israel und den USA teilnahmen, waren so vielfältig, wie die politischen Herausforderungen antifaschistischer Arbeit heute sein können.

Natürlich ging es um die Entwicklungen des Neofaschismus und den zunehmenden Rechtspopulismus in vielen europäischen Ländern, nicht nur in Mittel- und Osteuropa, sondern auch in den westeuropäischen Staaten. Welche Rolle staatliches Handeln in der Flüchtlingspolitik oder in anderen Formen der sozialen Ausgrenzung für den gesellschaftlichen Aufschwung extrem rechter Politik spielt, wurde ebenso thematisiert, wie die wachsende Gefahren, die sich aus der imperialen Kriegspolitik der USA, der Europäischen Union und einzelner Mitglieder ergeben.

Verbunden mit solchen Entwicklungen der Rechtskräfte sind die ideologischen und politischen Angriffe auf den Antifaschismus, wie man sie in den verschiedenen Ländern Europas erleben kann. Es geht dabei um Delegitimierung, um gesellschaftliche Ausgrenzung und um die Etablierung “neuer” Geschichtsbilder. Die Tatsache, dass besonders in Osteuropa die Erinnerung an den antifaschistischen Befreiungskampf getilgt werden soll und selbst offene Faschisten und Kollaborateure der SS als “nationale Helden” geehrt werden, macht deutlich, in welchem Umfang die geschichtlichen Perspektiven nach rechts verschoben werden sollen. Hier geht es ganz direkt um die Verteidigung der Erinnerung an die Frauen und Männer, die im Widerstand – selbst in den Konzentrationslagern – ihr Leben eingesetzt haben für die Befreiung der Menschheit von der faschistischen Barbarei.

Dafür steht das aktive politische Handeln der antifaschistischen Verbände, die sich in der Tradition der Widerstandskämpfer, der Partisanen, der Deportierten und Opfer des Faschismus sowie der Angehörigen der Antihitlerkoalition verstehen. Ihr Wirken, das in verschiedenen Beiträgen auf der Konferenz beschrieben wurde, ist ein Beitrag, Antifaschismus als internationalistische Kraft gegen Neofaschismus, Rechtspopulismus, Rassismus und Antisemitismus, gegen Rechtsentwicklungen einzubringen. Welche Rolle heutige Generationen von Antifaschisten dabei spielen können, wurde auf der Konferenz ebenfalls mehrfach thematisiert. Wichtige Beiträge der Konferenz liegen nun unter dem Titel “Antifaschismus in Europa” in Buchform vor. Ein lohnender Band für alle, die sich als Internationalisten in der antifaschistischen Bewegung verstehen.

Dokumentation der Konferenz:

Michel Vanderborght/ Ulrich Schneider (Hrsg.):

Antifaschismus in Europa

Bonn 2007, ISBN 978-3-89144-383-5, 136 S.
Ladenpreis 12 Euro

Direktbezug möglich:

FIR, c/o VVN-BdA
Franz-Mehring-Platz 1
D-10243 Berlin

10 Ex. liefern wir für 90 Euro zzgl. Porto.

The requirement of time is disarmament and co-operation – not military armament and aggravation of regional conflicts

28. August 2007

Appeal of FIR as “Peace messenger”:

Today we have the 20th anniversary of the appointment of the International Federation of Resistance fighters (FIR) as “Peace messenger” by the United Nations. The obligations from this appointment remained current until today.

68 years after provoking the World War II with the German aggression against Poland and over 60 years after the end of the world fire we must state also that the peace did not become safer. There are not only the wars in the Iraq and Afghanistan or the military confrontation in the Middle East, also in Europe we see dangerous developments:

On the one hand there is the plan of the US government to establish on the territory of the Czech republic and in Poland a system of missiles to which are to be directed against an alleged threat from Iran, actually increased however the military tensions in Central Europe. The planned radar facilities supplement the espionage mechanisms of the American foreign secret service and from Radio Free Europe and the rockets have a range, with which all goals west the Urals can be achieved. Supplemented by the fact that – according to statement of the investigation report of the European Union – American secret service could operate many years illegal prisons in Central Europe, we see in this facts further examples of an aggressive foreign policy – justifies by alleged fight against terrorism and “rogue states”, like Iran, North Korea and Cuba.

The FIR supports the resistance of the Czech and Polish peace forces against these armament activities, which lead to an aggravation of the tensions in Europe.

Second we see the efforts of the USA and the European Union with large concern to advance the separatism in former Yugoslavia against the interests of large minorities by forcing the separation of Kosovo. One tries to implement a UN resolution against the interests of a sovereign member of the United Nations. The FIR supports the warning of the Serbian partner federation SUBNOR that a separation of Kosovo against the will of the Serbian public authority and under ignoring the minority rights will bear new nationalism and the danger of violent arguments.

The FIR is itself conscious of its responsibility as “Peace messenger” of the United Nations also today. It appeals to all member states of the UN to become active against such threats of a peaceful development. It supports the activities of the international peace movement against armament and regional chauvinism.
Dr. Ulrich Schneider
General Secretary
Michel Vanderborght
President

FIR: Empörung und Enttäuschung über Entscheidung desBundesverfassungsgerichts

2. März 2006

Die “Internationale Föderation der Widerstandskämpfer” (FIR) reagierte mit Empörung und Enttäuschung auf das Urteil des Bundesverfassungsgerichts, den Prozessantrag der Angehörigen der Opfer des SS-Massakers von Distimo / Griechenland abzulehnen.

Damit wird den Angehörigen der Opfer des NS-Massenverbrechens, dem über 300 Menschen zum Opfer fielen, jegliche Möglichkeit zur Entschädigung bestritten.

Das Verfahren wurde – wie schon in den unteren juristischen Instanzen – mit formalen Tricks ausgehebelt. Ein individueller Entschädigungsanspruch Einzelner bestehe nach Kriegshandlungen nicht, ein Amtshaftungsabkommen habe damals nicht bestanden, somit könnten die Betroffenen keine Klage gegen die Bundesrepublik Deutschland erheben.

Nach dem Karlsruher Beschluss können die griechischen Opfer auch aus den Entschädigungszahlungen Deutschlands an rassisch und politisch verfolgte NS-Opfer keine Ansprüche ableiten, denn die Verbrechen seien “nur Kriegsverbrechen” gewesen.

“Besonders empörend ist es, dass das Gericht außerdem behauptet, nach dem Krieg habe es bereits eine Entschädigung gegenüber Griechenland gegeben”, betonte der Generalsekretär der FIR, Dr. Ulrich Schneider. Es sei bekannt, dass die griechische Regierung in früheren Jahren massiv unter Druck gesetzt worden sei, keine Forderungen gegenüber Deutschland zu erheben, obwohl griechische Gerichte die Ansprüche der Opfer bis in höchste Instanzen bestätigt hätten.

“Während die Opfer der faschistischen Politik entrechtet und verhöhnt werden, erleben wir auf der anderen Seite, dass Traditionsverbände der Kriegsverbrecher, wie zum Beispiel die Gebirgsjäger-Kompanie, die sich alljährlich am Brenten in Mittenwald treffen, von der Bundeswehr unterstützt werden. Das ist ein Skandal,” erklärte Dr. Schneider. Mehr als 60 Jahre nach dem Ende der faschistischen Herrschaft zeigt das Urteil des Bundesverfassungsgerichts, wie aktuell die Forderung bleibt: “Entschädigung der Opfer! Schluss mit der Ehrung der Kriegsverbrecher!”

gez. Dr. Ulrich Schneider
Generalsekretär

Tag der Befreiung 2005

8. Mai 2005

Am 9. Mai 2005 trafen sich der Präsident der FIR, Michel Vanderborght, der Vizepräsident der FIR, Vilmos Hanti, und der Generalsekretär der FIR, Dr. Ulrich Schneider, mit dem Generalsekretär der UNO, Kofi Annan, in Moskau.

Das Treffen fand im Rahmen der Feiern zum 60. Jahrestags des Endes des Zweiten Weltkriegs statt.

Vertreter von über 50 Staaten, der Generalsekretär der UNO, Kofi Annan, sowie mehr als 40 Delegationen von Veteranen-Organisationen waren zu den Feierlichkeiten eingeladen.

Kofi Annan traf auch die Vertreter der FIR, die “Botschafter des Friedens” bei den Vereinten Nationen ist.

Michel Vanderborght (Präsident der FIR), Kofi Annan (Generalsekretär der UNO), Ulrich Schneider (Generalsekretär der FIR) und Vilmos Hanti (Vizepräsident der FIR)

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